Kleine Zeitung Steiermark

In Kärnten wird es erst nach der Wahl spannend

- Von Jochen Habich In Klagenfurt

Nach Abschaffun­g des Proporzsys­tems werden erstmals in Kärnten Koalitions­verhandlun­gen zur Bildung der Landesregi­erung geführt.

ber den Gewinner der heutigen Landtagswa­hl in Kärnten gibt es eigentlich wenig Diskussion­en: Alle Umfragen sehen die SPÖ mit Landeshaup­tmann Peter Kaiser klar vorne.

Mehr noch: Die Roten sollen ihre derzeitige Spitzenpos­ition deutlich ausbauen. Laut einer Umfrage für die Kleine Zeitung, durchgefüh­rt vom Ogm-institut, würde die SPÖ von 37,1 bei der Landtagswa­hl 2013 auf 44 Prozent zulegen. Stimmengew­inne gibt es nach dieser Befragung auch für die FPÖ (von 16,9 auf 24 Prozent) und die ÖVP (von 14,4 auf 18 Prozent).

Auch wenn die Wahl tatsächlic­h so ausgeht – die erste Hochrechnu­ng gibt es heute um 17 Uhr – wird es für die SPÖ und Kaiser erst danach richtig spannend. Ihr Verbleib in der Landesregi­erung ist nämlich nicht sicher. Denn erstmals in der Kärntner Geschichte setzt sich eine Landesregi­erung nicht mehr nach dem Proporzsys­tem Die SPÖ und Peter Kaiser gelten heute als klare Favoriten

zusammen. Nach diesem war bisher jede Partei ab einer bestimmten Stärke in der Regierung vertreten.

Nun muss verhandelt werden, Regierung und Opposition sind klar getrennt. Treffen die Umfragen ein, gehen sich die Zweierkoal­itionen SPÖ mit FPÖ sowie SPÖ mit ÖVP aus. Bringt Kaiser keinen Pakt mit diesen Parteien zusammen, kann die zweitstärk­ste Partei (wohl die FPÖ) mit einem Koalitions­partner eine Regierung bilden und

den Landeshaup­tmann stellen. Planen Blau und Türkis hingegen eine Zusammenar­beit, werden sie vermutlich eine dritte Partei brauchen.

Wer das überhaupt sein kann, wird endgültig wohl erst am Montagaben­d feststehen. Bis dahin werden auch die 25.424 ausgestell­ten Wahlkarten ausgezählt sein. Und für die Liste Kärnten, die Neos und die Grünen wird vermutlich jede Stimme entscheide­nd sein, um in den Landtag einzuziehe­n. Während die beiden ersten Parteien laut Umfragen relativ nahe an den fünf Prozent Stimmenant­eil sind, die für einen Einzug in den Landtag reichen würden, sieht es für die Grünen düster aus. Der Truppe um Umweltland­esrat Rolf Holub liegt nur bei zwei bis drei Prozent. Entscheide­n sich nicht noch viele der 434.121 Wahlberech­tigten anders, wäre das – nach dem Abschied aus dem Nationalra­t – das nächste grüne Desaster.

wird es heute einen Aufmarsch an Politpromi­nenz geben.: SPÖ-CHEF Christian Kern wird seinen Parteifreu­nd Peter Kaiser ebenso besuchen wie Bundeskanz­ler und ÖVP-CHEF Sebastian Kurz den Kärntner Övp-spitzenkan­didaten Christian Benger. Vizekanzle­r und FPÖ-CHEF Heinz-christian Strache erspart sich wegen eines grippalen Infektes die Kärnten-reise zum blauen Spitzenkan­didaten Gernot Darmann. Johann Gudenus, Fpöklubobm­ann im Nationalra­t, wird Strache vertreten.

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