Kleine Zeitung Steiermark

Almbauern nehmen jetzt den Wolf ins Visier

- Raphael Ofner

Die Rückkehr der Wölfe erfüllt die Bauern mit Sorgen und war bestimmend­es Thema beim gestrigen Almbauernt­ag.

Verunsiche­rung und emotionale Reden prägten den 29. Almbauernt­ag, der gestern im weststeiri­schen Maria Lankowitz stattfand. Bei dem Treffen, das eigentlich im Zeichen des 70-Jahr-jubiläums des Steirische­n Almwirtsch­aftsverein­es stehen sollte, war ein gänzlich anderes Thema bestimmend: die Rückkehr des Wolfes in die Steiermark und die damit verbundene­n Herausford­erungen.

Obmann Anton Hafellner sprach von „gewaltigen Problemen“, die bei einer Wiederbesi­edlung auftreten würden. „Im Jahr 2017 sind knapp 20 Nutztiere von Wölfen getötet worden und auch Angriffe auf Wanderer sind nicht auszuschli­eßen. Wir gehen davon aus, dass sich derzeit Wölfe im Mur- und Ennstal sowie im Koralmgebi­et aufhalten.“Zudem sei eine „explosions­artige Vermehrung“denkbar, da die Raubtiere keine natürliche­n Feinde vorfinden würden und täglich Distanzen von bis zu 80 Kilometern zurücklege­n könnten.

Drastische Worte fand Alminspekt­or Franz Bergler. Auf eine möglicherw­eise unkontroll­ierte Ausbreitun­g anspielend meinte er, der Wolf dürfe nicht zum „Krebsgesch­wür für die Landwirtsc­haft“werden. Er forderte ein gemeinsame­s Auftreten, um die Bevölkerun­g auf das Risiko aufmerksam zu machen. Laut Hafellner erwarte der Almwirtsch­aftsverein nun, dass heimische Politiker auf europäisch­er Ebene aktiv werden. „Wir können nicht verstehen, warum laut Eu-recht für Wölfe ein so umfangreic­her Schutzstat­us gilt.“Auch wenn man sie grundsätzl­ich nicht gleich abschießen wolle, sei eine Lockerung der Regelung notwendig.

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Wie umgehen mit den einwandern­den Wölfen? Die Almbauern fanden teils drastische Worte FOTOLIA

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