Almbauern nehmen jetzt den Wolf ins Visier
Die Rückkehr der Wölfe erfüllt die Bauern mit Sorgen und war bestimmendes Thema beim gestrigen Almbauerntag.
Verunsicherung und emotionale Reden prägten den 29. Almbauerntag, der gestern im weststeirischen Maria Lankowitz stattfand. Bei dem Treffen, das eigentlich im Zeichen des 70-Jahr-jubiläums des Steirischen Almwirtschaftsvereines stehen sollte, war ein gänzlich anderes Thema bestimmend: die Rückkehr des Wolfes in die Steiermark und die damit verbundenen Herausforderungen.
Obmann Anton Hafellner sprach von „gewaltigen Problemen“, die bei einer Wiederbesiedlung auftreten würden. „Im Jahr 2017 sind knapp 20 Nutztiere von Wölfen getötet worden und auch Angriffe auf Wanderer sind nicht auszuschließen. Wir gehen davon aus, dass sich derzeit Wölfe im Mur- und Ennstal sowie im Koralmgebiet aufhalten.“Zudem sei eine „explosionsartige Vermehrung“denkbar, da die Raubtiere keine natürlichen Feinde vorfinden würden und täglich Distanzen von bis zu 80 Kilometern zurücklegen könnten.
Drastische Worte fand Alminspektor Franz Bergler. Auf eine möglicherweise unkontrollierte Ausbreitung anspielend meinte er, der Wolf dürfe nicht zum „Krebsgeschwür für die Landwirtschaft“werden. Er forderte ein gemeinsames Auftreten, um die Bevölkerung auf das Risiko aufmerksam zu machen. Laut Hafellner erwarte der Almwirtschaftsverein nun, dass heimische Politiker auf europäischer Ebene aktiv werden. „Wir können nicht verstehen, warum laut Eu-recht für Wölfe ein so umfangreicher Schutzstatus gilt.“Auch wenn man sie grundsätzlich nicht gleich abschießen wolle, sei eine Lockerung der Regelung notwendig.