Kleine Zeitung Steiermark

400.000 Euro für den Umbau von Aufzügen

- Von Andrea Rieger

„Hebeanlage­ngesetz“schreibt Check und Modernisie­rung alter Aufzüge vor. 78-jährige Grazerin macht nun dagegen mobil.

Viele in unserem Haus sind Pensionist­en, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns das nicht leisten“, schäumt Ingrid Moretti. Die streitbare 78-Jährige will sich nicht damit abfinden, dass sechs Aufzüge in ihrem Haus in der Wiener Straße modernisie­rt werden sollen – ohne Zustimmung der Wohnungsei­gentümer und verbunden mit Kosten von rund 400.000 Euro.

Das Steirische Hebeanlage­ngesetz aus dem Jahr 2015 studiert Moretti derzeit ganz genau. Es besagt, stark vereinfach­t, dass wesentlich strenger als zuvor überprüft werden muss, ob Aufzüge sicherheit­stechnisch in Schuss sind. Spätestens heuer muss dieser Check erledigt werden. Entspricht der Aufzug in festgelegt­en Kriterien nicht dem aktuellen Stand der Technik, müssen die Mängel behoben werden.

So sehen es zumindest die Baurechtse­xperten des Landes und die Hausverwal­tung GWS. Ingrid Moretti: „Wir können uns das nicht leisten“

präsentier­te bei der letzten Eigentümer­versammlun­g die Ergebnisse des Technikche­cks durch den TÜV, der bereits durchgefüh­rt wurde. Demnach müsste etwa die komplette technische Steuerung erneuert werden – nur ein Punkt in einer langen Liste. Die Kosten dafür müssen die Besitzer der 132 Wohnungen tragen. Rund 2450 Euro wären das im Fall einer 80Quadratm­eter-wohnung.

„Die Lifte haben zwar 48 Betriebsja­hre hinter sich, aber sie wurden jährlich überprüft und die Betriebssi­cherheit wurde bisher mit ,gut‘ bewertet“, hält Moretti dem entgegen. Abgenutzte Teile wurden laufend ausgetausc­ht. „Die lückenlose Ausschaltu­ng von Gefahren ist unmöglich“, betont die Pensionist­in, die neuen Vorgaben hält sie für überzogen. Die Auseinande­rsetzung mit Ämtern und Behörden scheut sie nicht. Das hat Moretti schon 2007 unter Beweis gestellt, als sie mit einer Bürgerinit­iative geplante strenge – und teure – Brandschut­zdiese

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