Comeback der Landeshauptleute
Kurz-effekt? Fpö-regierungsmalus? So wie in Niederösterreich und Tirol spielte auch in Kärnten der Landeshauptmann seinen Bonus aus.
Ganz so hatte sich Sebastian Kurz seinen Zwischenstopp in Klagenfurt nicht vorgestellt. Auf dem Weg zum Papst schaute der ÖVP-CHEF pflichtbewusst bei seinen Kärntner Parteifreunden vorbei. In St. Pölten und Innsbruck fieberte der Bundeskanzler im Büro der späteren Wahlsieger Mikl-leitner und Platter im Beisein Dutzender Kamerateams der ersten Hochrechnung entgegen. Diesmal mussten die Fotografen draußen bleiben.
Die meisten Journalisten bekamen den Kanzler erstmals zu Gesicht, als er sich zum Wahlstudio der Kleinen Zeitung durchkämpfte. „Kärnten ist ein schwieriger Boden“, räumte Kurz ein. „Wir hatten seit 2009 bei allen Landtagswahlen ein Kurz und Köstinger mit Övpspitzenkandidat Benger
Minus. Nach der Absoluten in Niederösterreich und dem Erfolg in Tirol gibt es auch in Kärnten ein Plus, und ich freue mich schon auf Salzburg.“Omnipräsent in der Klagenfurter Wahlzentrale war hingegen SPÖ-CHEF Christian Kern, der sich über den „fantastischen Erfolg“von Peter Kaiser erfreut zeigte. Der Ex-kanzler wertete das Ergebnis als Beleg, dass die „Bäume von Türkis und Blau nicht in den Himmel wachsen.“
Bei allen drei Landtagswahlen ein- und derselbe Trend: Es mag einen Kurz-effekt, einen Regierungsmalus (für die FPÖ), einen Oppositionsbonus (für die SPÖ) gegeben haben. Dominant ist allerdings der Landeshauptmannbonus. In allen drei Ländern liegt der Zweite um 25 Prozent (!) dahinter. Von einer Wendestimmung keine Spur.
Geknickt wirkte Neos-chef Matthias Strolz: „Kärnten ist ein harter Boden. Manchmal gelingt es nicht im ersten Anlauf.“Heinz-christian Strache schickte Fpö-klubobmann Gudenus, der sich über ein kräftiges Plus freuen konnte. Von den Bundesgrünen ließ sich niemand blicken.