Die Erfahrung ist Denifls großer Trumpf
Sieg im Team-sprint, Platz neun im Einzel – Kombinierer Willi Denifl (37) trotzte in Lahti erfolgreich seinem Alter.
Olympiabronze mit der Mannschaft in Südkorea, jetzt beim Weltcup in Lahti der Sieg im Team-sprint mit Bernhard Gruber und Platz neun im Einzel – es läuft, oder?
WILLI DENIFL: Ja, ich kann mich nicht beschweren. Aber ich habe mich hier in Lahti immer schon sehr wohl gefühlt. Es ist eine alte Schanze, sie hat einen eigenen Charakter und ist nicht so wie die neuen, die sich kaum noch voneinander unterscheiden.
Hannu Manninen ist in Lahti sein letztes Rennen gelaufen, damit sind Sie mit 37 Jahren der älteste Athlet im Tross. Diese Tatsache hält Sie aber offenbar nicht von Erfolgen ab.
Ja, Alter schützt vor Erfolgen nicht! Aber es ist natürlich nicht so einfach. Man muss schon viel mehr als die Jungen investieren – im Training, beim Dehnen. Und auch die Regeneration dauert länger. Dafür profitiere ich mehr von meiner Erfahrung.
Inwiefern?
Na ja, die Sichtweise ist eben eine andere. Wenn man schon so lange wie ich dabei ist und auch schon Kinder hat, dann setzt man die Prioritäten ein wenig anders. Natürlich will man nach wie vor gewinnen, doch bricht im Gegensatz zu früher keine Welt mehr zusammen, wenn es nicht so ist. Weil man eben weiß, dass es Wichtigeres im Leben gibt. Da entsteht eine gewisse Lockerheit und die kann im Spitzensport sehr hilfreich sein.