Kleine Zeitung Steiermark

Kraft grüßt endlich wieder einmal vom Podest

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Genau. Im Team-bewerb bin ich als Letzter gesprungen und als Erster gelaufen. Weil ich mit dem Druck umgehen kann und nicht wie vielleicht ein Junger den Fehler mache und zu schnell in das Rennen starte. Richtig gut! Ich habe gewusst, dass es meine letzte Chance ist. Dass ich sie jetzt habe, ist ein Traum und eine Genugtuung. Auch, weil wir gezielt darauf hingearbei­tet haben und der Plan am Ende perfekt aufgegange­n ist. Und die Medaille ist in meiner Karriere ganz weit oben angesiedel­t, weil es etwas ist, das man für immer hat.

In der kommenden Saison steht die Heim-weltmeiste­rschaft in Seefeld auf dem Programm. Nehmen Sie die noch mit?

Auf alle Fälle. Ursprüngli­ch war mein Plan, bis Olympia 2018 im Weltcup dabei zu sein. Als bekannt wurde, dass Seefeld die WM hat, war klar, dass ich die Stefan Kraft freute sich über seinen dritten Platz in Lahti noch anhänge. Aber ich kann zu 99 Prozent sagen, dass nach 2019 Schluss sein wird. Außer ich werde Weltmeiste­r ... Überhaupt nicht. Ich bin jetzt schon seit dem Jahr 2000 dabei und bin einfach froh, dass ich noch vorne mitmischen kann und mir das taugt. Hätte ich keinen Spaß mehr, wäre es höchste Zeit, aufzuhören. Alles hat einmal ein Ende – so auch die lange Durststrec­ke der heimischen „Adler“. So konnte Stefan Kraft in Lahti erstmals seit 17. Dezember 2017 in Engelberg wieder einen Stockerlpl­atz für Österreich erspringen. Es war der vierte Ösv-podestplat­z in dieser Saison – alle vier holte der Schwarzach­er, alle vier Mal wurde er Dritter. In Lahti musste sich der Pongauer hinter dem überlegene­n Polen Kamil Stoch (28,2 Punkte Vorsprung) sowie dem Deutschen Markus Eisenbichl­er einreihen. Die übrigen Österreich­er hatten mit der Spitze nichts zu tun. Michael Hayböck verpasste als Zwölfter den Sprung unter die Top zehn um 2,7 Punkte knapp. Gregor Schlierenz­auer konnte sein gutes Gefühl aus dem Teambewerb nicht in die Einzelkonk­urrenz mitnehmen und wurde letztlich 19. Clemens Aigner (22.) und Manuel Fettner (28.) komplettie­rten das Ergebnis.

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Die Bronzene ist Ihre erste Olympiamed­aille – wie gut hat das getan?
Das Ende der Karriere ist unausweich­lich. Wenn Sie daran denken, werden Sie dann etwas wehmütig? Willi Denifl...
GEPA PICTURES Diese Lockerheit hat sich das Team auch in Pyeongchan­g zunutze gemacht. Die Bronzene ist Ihre erste Olympiamed­aille – wie gut hat das getan? Das Ende der Karriere ist unausweich­lich. Wenn Sie daran denken, werden Sie dann etwas wehmütig? Willi Denifl...
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