Und am Ende herrschte doch die Stille
Der Vorhang ist im Bunker gefallen. Das Warten auf Antworten beginnt.
Sie waren in prächtigster Feierlaune, als sie 36 Minuten vor Spielbeginn aus dem Bus gestiegen und gestolpert sind. Nach einer kurzen Phase der Orientierungsfindung und Adjustierung begannen die Ungarn mit ihren Schlachtgesängen, doch ihre Laune sollte sich am Ende des Abends noch drastisch ändern.
Fehervar hatte noch die Chance auf das Viertelfinale und die magyarischen Schlachtgesänge hallten beim letzten Spiel der Qualirunde durch das Liebenauer Eisstadion. So verlor das letzte Spiel im Bunker doch noch seine Bedeutungslosigkeit. Während auf den Betonstiegen der Westtribüne die Ungarn im Block „P“gesanglich eskalierten, herrschte auf den restlichen Zuseherrängen vornehmlich Stille. Den Ausgleichstreffer von Daniel Oberkofler und strittige Situationen ausgenommen, begnügten sich die Zuseher mit ein wenig klatschen. Bevor das Eis am 25. März abgetaut wird und die Kantine sperrt, genossen viele noch die (konstant gute) Schnitzelsemmel.
Die Gäste brauchten einen Sieg und Schützenhilfe von Znaim, denn Bozen musste ver- lieren. Ihren Teil erfüllten sie durch die Treffer von Latendresse (5.) und Hari (48.). Nach dem Spiel verabschiedeten sich die Grazer pflichtbewusst von den wenigen verbliebenen Fans. „Zur Saison kann man nicht viel sagen. Wir haben unser Ziel verpasst. Es muss überlegt werden, wie wir das nächstes Jahr handhaben, aber da haben die Spieler keinen Einfluss. Ich bin mir sicher, dass sich was tut und wir stärker zurückkommen“, erklärte Oliver Setzinger, während die Ungarn auf das Spielende in Südtirol warteten. Das ging in die Overtime und so verhallten auch die Gesänge der Fehervar-fans in der Nacht. war nicht wortlos, aber wortkarg fiel die erste Reaktion der 99ers-führungsriege aus. „Wir wollen nicht mit Standardfloskeln die Öffentlichkeit bedienen und diese Misslage jetzt nicht kommentieren, da es die Situation nicht besser macht“, sagt Manager Bernd Vollmann. Trotz des Sinkflugs nach dem Grunddurchgang wurde öffentlich nie auf den Tisch gehauen. Resignation? „Nein. Es gab angeregte Diskussionen, aber die haben wir intern gehalten.“Über deren Inhalt und die Kaderpla-
Z