Kleine Zeitung Steiermark

Keine Koalition ohne Kaiser

- Von Wolfgang Fercher Andrea Bergmann

Mit den Stimmen der Briefwähle­r holt sich die SPÖ in Kärnten noch ein 18. Mandat. Ohne sie geht sich keine Regierung aus. Wähler bevorzugen laut Umfragen Koalition mit ÖVP. Gremien tagen.

Peter Kaiser kann sich den Koalitions­partner aussuchen

Theoretisc­h war es nach dem vorläufige­n Wahlergebn­is am Sonntagabe­nd noch möglich – dass sich FPÖ, ÖVP und Team Kärnten zusammentu­n und gegen den klaren Wahlsieger SPÖ eine Koalition basteln. Die Auszählung der Briefwahls­timmen, die am späten Montagnach­mittag abgeschlos­sen wurde, hat diese Option zunichtege­macht. Die SPÖ holt auf Kosten der ÖVP (jetzt sechs Mandate) ein 18. Mandat, die FPÖ kommt auf neun, das Team Kärnten auf drei Die heute Früh beginnende Parteivors­tandssitzu­ng der ÖVP verspricht hoch brisant zu werden. Offiziell geht es um die Formierung eines Teams für die Koalitions­verhandlun­gen und die Analyse des Wahlergebn­isses. Das fällt laut endgültige­m Wahlergebn­is mit dem Verlust des einzigen Bundesrats­sitzes und dem Zugewinn von nur einem Landtagsma­ndat schlechter aus als noch am Wahlabend gedacht. Mandate. Bei den Briefwähle­rn und bei Frauen hat die SPÖ sogar eine absolute Mehrheit. Die Verhandlun­gsposition für Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) zur Bildung einer neuen Landesregi­erung hat sich verbessert. Er hat drei mögliche Partner. Strebt Kaiser wie zuletzt eine Zweidritte­lmehrheit im Landtag an, bieten sich zwei Optionen an: eine Koalition mit der FPÖ oder eine erneute Dreierkoal­ition, diesmal mit ÖVP und Team Kärnten.

Wie schauen die Präferenze­n der Wähler aus? Laut Wahltagsbe­fragung des Meinungsfo­rschers Peter Hajek sprechen sich 33 Prozent der Befragten für eine Koalition von SPÖ und ÖVP aus. Laut SORA/ISA präferiert fast die Hälfte der Spöwähler diese Variante. 42 Prozent dieser hätten sich freilich auch eine weitere Koalition mit den Grünen gewünscht.

Hajek zufolge sei eine Fpöövp-koalition mit 29 Prozent Zustimmung die zweitbelie­bteste Koalitions­form aller Befragten gewesen. Fast ein Drittel äußert gar keine Koalitions­präferenz. Bei den Övp-wählern ist die Zustimmung zur SPÖ größer als zur FPÖ. Mit einer rot-blauen Regierung hätte

Inoffiziel­l geht es auch um Parteichef Christian Benger. Am Vortag wollte sich kaum jemand aus der Deckung wagen, wie ein Rundruf der Kleinen Zeitung ergab. Was zu sagen ist, wolle man zuerst intern deponieren und nicht über die Medien ausrichten. Benger werden hinter vorgehalte­ner Hand missglückt­e Medienauft­ritte und Interviews und falsche Themenbese­tzung vorgeworfe­n.

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