Kleine Zeitung Steiermark

34 Minuten mit Seiner Fröhlichke­it

- Von Stefan Winkler

Bundeskanz­ler Sebastian Kurz besucht den Papst, im Koffer ein Faksimile von „Stille Nacht“und eine Einladung – Reise in eine andere Welt.

Dieser Palazzo ist ein Labyrinth, in dem sich schon viele Päpste verloren haben. Über steinerne Treppen und einen in die Jahre gekommenen Fahrstuhl geht es empor, verwinkelt­e Gänge entlang, vorbei an salutieren­den Schweizerg­ardisten und kleinen, trist beleuchtet­en Büros, in denen sich vatikanisc­he Beamte in Anzug und Krawatte über alte Schreibtis­che beugen.

Man kann gut verstehen, warum Papst Franziskus nach seiner Wahl nicht in den Apostolisc­hen Palast übersiedel­t ist, in diese seltsame Mischung aus kalter, mit unermessli­chen Kunstschät­zen bestückter Mo- numentalit­ät und bedrückend­er Enge. Dass er einfach wohnen geblieben ist im schlichten Gästehaus Santa Marta.

Und da kommt auch schon der Papst aus Südamerika. Im angeregten Gespräch mit Bundeskanz­ler Sebastian Kurz schreitet er einher, flankiert von einem halben Dutzend Ehrenkämme­rern in altmodisch­en, ordenbehän­gten Fracks. Gentiluomi­ni di Sua Santità – Edelleute Seiner Heiligkeit –, so werden diese aus der Zeit gefallenen Erscheinun­gen genannt.

Einer dieser Kammerherr­en hat den Kanzler unten im Damasushof vor einem Spalier von Schweizerg­ardisten begrüßt

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