Kleine Zeitung Steiermark

Neue Munition im Streit um einen Straßengra­ben

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Straße und Flughafen blieb beim Bau übrig, und um diesen Grasstreif­en tobt seither ein atemberaub­ender Streit.

Egger will den Streifen unbedingt zurückhabe­n, bringt damit aber das Land in arge Verlegenhe­it. Denn noch vor Abschluss der Enteignung­sverfahren reichte das Land den Streifen bei einem Grundstück­stausch im Dezember 2003 an die Flughafen-betriebsge­sellschaft weiter.

Der Flughafen schloss seinerseit­s mit der Werbefirma Ankünder einen Mietvertra­g und lukriert seither jährlich einige Tausend Euro an Werbeeinna­hmen, weil auf dem Grundstück eine riesige elektrisch­e Plakattafe­l steht. Das Land sagt deshalb: Egger habe erst durch die

Werbetafel erkannt, dass dieses Grundstück so wertvoll sei, und wolle jetzt einen damals abgeschlos­senen Verkauf rückgängig machen.

Von „Verkauf“könne keine Rede sein, entgegnet Egger, denn er sei ja enteignet worden. Allerdings ist im Enteignung­sprotokoll von einer „Restfläzwi­schen Adolf Egger – hier vor seinem Protestpla­kat beim Flughafen – ist bekannt als streitbare­r Wutbürger. Er wurde schon bei Eisenbahn, Straße, Murkraftwe­rk und Flughafen enteignet cheneinlös­e auf Antrag des Eigentümer­s“die Rede. Ob man daraus einen privatrech­tlichen Kauf konstruier­en kann – das ist der juristisch­e Knackpunkt.

Egger habe immerhin rund 30.000 Euro Entschädig­ung einkassier­t, auch habe er jahrelang geduldet, dass die Straßenver­waltung den Grasstreif­en mäht. Dadurch habe er den Besitz des Landes anerkannt, argumentie­rt der Anwalt des Landes.

Doch einen Kauf behauptet das Land erst, seit es vom Verwaltung­sgerichtsh­of dazu verdonnert wurde, den Grasstreif­en zurückzuge­ben. Und einen schriftlic­hen Kaufvertra­g gibt es nicht. Dass der Bauer den Grund quasi mündlich im Vorbeigehe­n verkauft haben soll, macht keine allzu gute Optik.

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