Die Abfahrt als neuer Anreiz für Hirscher?
Herren-rennleiter Andreas Puelacher hofft auf ein Umdenken des Superstars.
Die Dominanz, mit der Marcel Hirscher zum siebenten Mal den Gesamtweltcup für sich entschieden hat, ist beeindruckend. 18. Mal ist der Salzburger in dieser Saison an den Start gegangen, zwölf Mal ließ er sich als Sieger feiern (sieben Mal im Slalom, fünf Mal im Riesentorlauf). Dazu kommen noch ein zweiter Platz und zwei dritte Ränge sowie zwei fünfte Plätze (in City Events) und ein 17. Rang im ersten Rennen nach dem Knöchelbruch beim Auftakt im Levi-slalom. Eine unglaubliche Bilanz, wenn man bedenkt, dass der Österreicher nach seiner Verletzung mit großem Trainingsrückstand in die Saison gestartet war.
„Man kann es jetzt auch übertreiben und sagen: Was wäre erst gewesen, wenn ich mir nicht den Fuß gebrochen hätte? Man kann es aber auch anders spielen und sagen: Hätte ich ohne auch so viel Motivation aufgebracht für die Saison? Das sind Fragen, die wir nicht beantworten können. Aber gut ist es so, wie es jetzt gerade ist“, sieht es Hirscher. Nachsatz: „Ich werde mir jetzt nicht im Herbst mit dem Hammer auf den Knöchel draufhauen.“
Ob es aber überhaupt eine nächste Saison geben wird, lässt sich der Branchenprimus offen, garantiert aber auch: „Trainieren werde ich sowieso. Ob ich nächstes Jahr weiterfahre oder nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dann irgendwann mit der Bierwampen hier hocke.“
Unterdessen macht Andreas Puelacher, Ösv-rennsportleiter der Herren, keinen Hehl daraus, was er sich für Hirschers alpine Zukunft vorstellen könne: „Ich möchte unbedingt, dass er Abfahrt fährt. Natürlich braucht er mehr als ein Jahr Training. Er kann nicht kommen und sagen: Jetzt gewinne ich in einer Abfahrt. Das geht nicht. Aber wenn er sich das in den Kopf setzen würde, wäre das ein Ziel.“Allerdings müsste sich Hirscher dann vom Gesamtweltcup verabschieden, weil die Investition in die Abfahrt groß wäre und er dafür eine andere Disziplin „zurücklassen“müsste.