Mit Quer- und Sektflöte
Jimi Tenor als Rausschmeißer, so viele Gäste wie noch nie: Das war das Elevate 2018.
Viel entspannter kann man kaum auf der Bühne stehen: Jimi Tenor haut dem sonntagnächtlich ermüdeten Publikum seine Hits wie „Take Me Baby“um die Ohren, trinkt Champagner – und muss permanent in der Anleitung zu einem seiner Geräte nachlesen. Alles gut, „ich bin ja sowieso der Letzte im Line-up“, sagt die finnische Techno-ikone. Und außerdem „nur“der Einspringer: Tenor hatte sich ja kurzfristigst dazu bereit erklärt, den Elevate-rausschmeißer an der Stelle von John Maus zu machen. Mit Nonchalance, Saxofon, Querund Sektflöte holte er spätabends noch die letzten Reserven aus den Festivalgästen.
Die ersten zwei Drittel des Abschlusskonzerts im kleinen Orpheum-saal bestritten davor die Österreicherin Ana Threat mit einem discopunkigen Solo-set und der New Yor- ker Greg Fox – ebenfalls alleine – am Schlagzeug. Der einstige Black-metal-drummer, der als schnellster im „Big Apple“galt, sorgte für wildes Tanzen in den hinteren Reihen und staunend offene Münder in den vorderen: Sein Schlagzeug übersetzt mittels Magneten die Vibrationen in Midi-signale und lässt ihn mit Drumsticks ein ganzes Synthie-set-up bespielen.
Die Organisatoren bilanzieren nach fünf Tagen mit rund 9000 Besuchern, so vielen wie noch nie. „Wir haben heuer in der Entwicklung des Programms besonders viel gewagt, drei neue Bühnen und eine markante Stärkung von Formaten bildender Kunst – das Risiko hat sich gelohnt“, so Bernhard Steirer. Und jetzt zücken Sie bitte den Kalender: Das nächste Elevate in Graz findet von 27. Februar bis 3. März 2019 statt.