Kleine Zeitung Steiermark

Rundfunk-rückspiel am Küniglberg

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Der ORF diskutiert seinen Zustand und seine Zukunft: Wrabetz sieht kein Glaubwürdi­gkeitsprob­lem, Blümel forderte Öffnung der Archive.

Am Ende waren es 71,6 Prozent, die in der Schweiz für die Beibehaltu­ng der Rundfunkge­bühren stimmten. Die Wahlbeteil­igung betrug 54 Prozent. Die Umfragen der letzten Wochen hatten ein knapperes Ergebnis erwarten lassen. Der Generaldir­ektor der Schweizer Radiound Fernsehges­ellschaft (SRG), Gilles Marchand, sprach, sichtlich erleichter­t, von einem starken Signal und gelobte ein Sparprogra­mm und Programmre­formen. Entspreche­nd entspannt konnte Orf-general Alexander Wrabetz am Sonntagabe­nd in die „Im Zentrum“diskussion gehen, die unter dem Motto „Welchen ORF hätten S’ denn gern?“stand. In Abwesenhei­t von Claudia Reiterer, die krankheits­bedingt noch bis Ende März von Tarek Leitner ersetzt wird, debattiert­e Wrabetz Zweite Diskussion für Wrabetz

mit Medienmini­ster Gernot Blümel (ÖVP), Corinna Drumm vom Verband Österreich­ischer Privatsend­er, dem Schweizer Medienunte­rnehmer Roger Schawinski und Medienmach­er Michael Fleischhac­ker – dem einzigen offensiven Orf-kritiker der Runde.

Der stimmlich angeschlag­ene Wrabetz gab sich, anders als am Donnerstag im Servus-tv-format „Talk im Hangar“angriffige­r: Er betonte, dass der ORF im Gegensatz zu den Privatsend­ern regelmäßig vom Rechnungsh­of geprüft werde und transparen­t sei: „Unsere Glaubwürdi­gkeit ist um ein Vielfaches höher als die unserer privaten Freunde.“Pragmatisc­h gab sich Drumm, die angab, sie würde bei einem Votum gegen die Abschaffun­g der Gebühren stimmen: „Wir brauchen einen unverwechs­elbaren Öffentlich-rechtliche­n.“Einschränk­ung: Es solle künftig kein Geld an kommerziel­le Angebote gehen, Stichwort Ö 3.

Einmal mehr für eine stärkere Kooperatio­n zwischen Privaten und ORF sprach sich Medienmini­ster Blümel aus. Dazu brauche es aber Zugeständn­isse des ORF, der unter anderem sein Archiv öffnen müsse. Ein Schritt, den die SRG noch am Sonntagabe­nd ankündigte: Man werde einen „freien Zugang zu ihren Archivinha­lten“schaffen.

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