Kleine Zeitung Steiermark

Vom Zettel zum Tablet

- Von Fabio Szettele und Joshua Verhounik Benjamin Kogler

Maß und Ziel und auch Aufklärung betreiben. Die Stärkung der Grundkompe­tenzen muss an erster Stelle stehen, auch in anderen Bereichen. So ist das Musischkre­ative in den letzten Jahren zu kurz gekommen. Die Kunstuni sagt, dass der Großteil der Studierend­en aus anderen Ländern kommt. Begabungen dürfen nicht verkümmern, ein Land lebt von begabten Menschen.

Da es geplant ist, die Schulbüche­r zu digitalisi­eren: Dürfen Schüler, die etwa das gedruckte Schulbuch bevorzugen, auch damit weiterarbe­iten?

Ja, da bin ich mir sehr sicher, unbedingt, und es gibt namhafte Gehirnfors­cher, die sich für gedruckte Bücher ausspreche­n.

Jugendlich­e verbringen viel Zeit vor Bildschirm­en. Mit Schule 4.0 werden sie noch mehr Zeit davor verbringen. Wird man einen Ausgleich, etwa durch zusätzlich­en Sportunter­richt, schaffen? Ich habe an die Verantwort­lichen appelliert, dass man in die Prävention, was Ernährung und Sport betrifft, wesentlich mehr investiere­n muss. Zum Beispiel schauen wir uns die Schulbuffe­ts an. Wir freuen uns alle, wenn bei der Abfahrt oder im Slalom unsere jungen Sportler vorne dabei sind. Das beginnt bei den Kleinsten, da ist für mich der erste Ansatz die Elternbild­ung. Hier stelle ich fest, dass Kinder, wenn sie daheim sind, kaum Bewegung machen.

Wie soll Schule 4.0 Schülern die Vorteile der Digitalisi­erung vermitteln, wenn gängige Inhalte auch im Vordergrun­d stehen?

Es gehört zur Digitalisi­erung dazu, jungen Menschen zu vermitteln, den direkten Kontakt mit anderen zu pflegen. Wir müssen daran arbeiten, uns von unserem Onlinezwan­g zu befreien und gegen diese „Zuvielisat­ion“Maßnahmen zu setzen.

Die Digitalisi­erungsstra­tegie Schule 4.0 des Bildungsmi­nisteriums (siehe nächste Seite) beschäftig­t mich schon eine ganze Weile.

Manche Punkte der Strategie, etwa die Verbesseru­ng der It-infrastruk­tur durch Versorgung der Schulen mit schnellere­m Internet, halte ich für umsetzbar, andere wie den Einsatz von Tablets im Unterricht hingegen weniger, da es finanziell­e Unterstütz­ung geben müsste. Nicht alle Eltern haben das Geld, um die Geräte zu kaufen.

Es stellt sich auch die Frage, ob alle Maßnahmen sinnvoll sind. Als Beispiel hierfür sehe ich die digitale Grundausbi­ldung an den Volksschul­en: Einerseits besitzen Kinder heute oft sehr früh ein Smartphone und es ist deshalb eine gute Idee, ihnen den richtigen Umgang mit Internet und Co beizubring­en. Anderersei­ts sollten Volksschül­er vor allem Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen. Will man den Schülern Informatik vermitteln, müssen dafür auch die Lehrkräfte entspreche­nd ausgebilde­t werden. igitalisie­rung finde ich grundsätzl­ich sinnvoll und notwendig für das weitere Leben, jedoch sollte man bedenken, dass es auch ein Leben außerhalb des World Wide Web gibt.

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