Geschrumpfter Rest namens Österreich
Morgen starten in ORF 2 die Programme zur staatlichen Auslöschung der Ersten Republik im März 1938 samt Vorgeschichte.
schung der staatlichen Existenz der Ersten Republik erzählt wird. In der morgigen Talksendung „Stöckl.“(ORF 2, 23 Uhr) sitzen unter anderem die ungarische Philosophin Agnes Heller und der Künstler Arik Brauer, die beide wegen ihrer jüdischen Herkunft in der Nazizeit existenziell bedroht waren, bei Barbara Stöckl am Tisch.
Auch am Freitag steht ORF 2 im Zeichen des Schwerpunkts. Novak und Andreas Stuhlpfarrer porträtieren in ihrer Doku- mentation Kurt Schuschnigg, den letzten Kanzler der Ersten Republik, der mit den legendär gewordenen Worten „Gott schütze Österreich“im Radio seinen Rücktritt am 11. März 1938 bekannt gab.
Die Ravag, die damalige staatliche Rundfunkanstalt, wurde sofort in die Reichsrundfunkgesellschaft eingegliedert. Ein Teil des Musik- und Wortarchivs der Ravag wurde nach Berlin verfrachtet. Bis vor Kurzem wurde vermutet, dass diese Archivmaterialien beim Kampf um Berlin in den letzten Kriegswochen 1945 zerstört worden waren. 2016/17 wurden Teile des Ravag-archivs gefunden. Diese wiederaufgetauchten Originaltondokumente lassen einen detaillierten Blick auf die Entwicklungen der Ersten Republik bis hin zum „Anschluss“1938 zu. Für sein Projekt „Zeituhr 1938“hat der Filmemacher Frederick Baker mit diesem Material die Nacht von 11. auf den 12. März 1938 rekonstruiert. Abzurufen im Internet unter www.zeituhr1938.at. Die neu entdeckten O-töne der Ravag sind natürlich auch in den Schwerpunkt des Hörfunksenders Ö 1 integriert.
Wrabetz erzählte bei der Präsentation: „Erstmals haben wir ganz aktiv die Landesstudios in so einen Schwerpunkt eingebunden.“Das Ergebnis ist am Samstag ab 17.05 Uhr in einer von Tarek Leitner präsentierten Sondersendung zu sehen. Mit der Frage: Gab es regionale Unterschiede beim Zulauf zu den Nationalsozialisten, die die Republik unterminierten?