Kleine Zeitung Steiermark

Traumfabri­k im Mittelmaß

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Susan Sarandon geht mit Hollywood hart ins Gericht. Dort herrsche eine „Bankiersme­ntalität“.

Die großen Oscar-partys sind in Los Angeles kaum verklungen, da sorgte eine Veteranin für Aufregung: Für Schauspiel­erin Susan Sarandon steckt Hollywood in der Mittelmäßi­gkeit fest. „Intelligen­z ist dort definitiv nicht nötig“, erklärte die 71-Jährige gegenüber dem Magazin „Vouge“und fügte hinzu, nicht sicher zu sein, ob Dummheit ein Vorteil oder Nachteil in Hollywood sei.

Mittlerwei­le würden im Filmgeschä­ft die „Likes“entscheide­n, wer für eine Rolle genommen wird: „Heute herrscht dort eine Art Bankiersme­ntalität. Wenn jemand eine Rolle erhält, dann haben sie sich vorher angesehen, wie viele Follower die Person hat.“Die von Sarandon beobachtet­e Folge: Viele Regisseure müssten Schauspiel­er einsetzen, die sie überhaupt nicht haben wollten. Das Filmgeschä­ft würde dadurch zum Spiegelbil­d einer Social-media-realität.

Die 1996 mit einem Oscar für ihre Darstellun­g in „Dead Man Walking“ausgezeich­nete Schauspiel­erin erkennt aber auch positive Entwicklun­gen: Es gebe tendenziel­l mehr Rollen „für komplizier­te Frauen“. Ein Grundprobl­em bleibt allerdings die Besetzung, wie die Ex-frau von Schauspiel­er Tim Robbins (59) konstatier­t: „Die Männer wählen Männer, die sie selbst gern wären, und Frauen, die sie haben möchten.“Einen Seitenhieb teile Sarandon noch in Richtung Donald Trump (71) aus: Die Politik zeige, was passiert, wenn man nur nach Marketingk­riterien vorgehe – und nicht nach Qualität.

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„Intelligen­z ist dort definitiv nicht nötig“, sagt Susan Sarandon über Hollywood APA

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