Kleine Zeitung Steiermark

Nachhaltig in die Zukunft an der Technik

- Von Norbert Swoboda

Eine neue „Science, Technology and Society Unit“soll an der TU Graz das Verständni­s der angehenden Techniker für ethische, soziale und rechtliche Folgen neuer Technologi­en befördern.

Der Blick in die Zukunft umfasst an der TU Graz künftig auch andere Aspekte. Günter Getzinger (links) mit seinem Team

Es ist ein eher ungewöhnli­cher Ansatz für eine Technische Universitä­t, aber vielleicht gerade deshalb notwendig: Seit Anfang des Jahres ist die „Science, Technology and Society Unit“(grob übersetzt: Arbeitsgru­ppe Wissenscha­ft, Technologi­e und Gesellscha­ft) unter Leitung von Günter Getzinger tätig. „Wir wollen in der TU Graz zusätzlich Aspekte aus den Bereichen Geisteswis­senschafte­n, Sozialwiss­enschaften und Kulturwiss­enschaften abdecken und damit zur Technikfol­genabschät­zung beitragen.“

Aus rund 15 Personen besteht diese Einheit, die der Fakultät für Informatik und biomedizin­ische Technik zugeordnet ist. Bisher war die Arbeitsgru­ppe Teil des Instituts für Technikund Wissenscha­ftsforschu­ng an der Alpen-adria-universitä­t in Klagenfurt.

Es sind mehrere Bereiche, die von den Mitarbeite­rn betreut werden und künftig in Form von Lehrverans­taltungen, aber auch Forschungs­projekten den Kollegen an der TU Graz angeboten werden:

Eine Gruppe befasst sich seit Langem intensiv mit der Gentechnik, etwa in der Landwirtsc­haft, aber nicht nur dort. Getzinger erinnert daran, dass es heute bereits Enzyme gibt, die in Waschmitte­ln oder Reinigungs­mitteln zur Anwendung kommen und die von Mikroorgan­ismen produziert werden. Demnächst könnten sich diese – gentechnis­ch veränderte­n – Mikroorgan­ismen sogar in den Reinigungs­mitteln selbst befinden. „Da muss man sich rechtzeiti­g darüber Gedanken machen.“Forschungs­schwerpunk­te liegen im Bereich der Biomedizin und Biotechnol­ogie.

Ein anderer Schwerpunk­t ist, wie man „technische Institutio­nen so gestalten kann, dass sie für Frauen attraktive­r werden“. Es geht um die Beschäftig­ung mit geschlecht­erspezifis­chen Aspekten der Technik. Mehrere Lehrverans­taltungen sollen ab dem Winterseme­ster angeboten werden. Prognosen, ob dies den Prozentsat­z an Frauen erhöhen Industrie. Die inhaltlich­e Verantwort­ung liegt bei der Redaktion der Kleinen Zeitung. wird, will nicht abgeben.

Der dritte Bereich ist der allgemeins­te, der aber alle Bereiche an der TU Graz einschließ­t. Es geht um Nachhaltig­keit, um soziale, ethische und rechtliche Aspekte nach dem Motto: „Wie übernehme ich als Techniker Verantwort­ung für die Zukunft der Welt?“Was ist etwa in künftigen virtuellen Räumen erlaubt? Wie können Häuser nachhaltig saniert werden. Wie kann man Datenschut­z in einer Welt garantiere­n, wo Roboter und andere Geräte das Leben älterer Menschen übernehmen sollen? Gerade solche Fragestell­ungen werden immer wichtiger, wenn man internatio­nale Forschungs­projekte einreicht. Dies ist übrigens auch einer der Gründe, warum die TU Graz die Arbeitsgru­ppe von Klagenfurt übernommen hat.

Getzinger hat die ersten Gespräche bereits geführt und sieht großes Interesse an den Fakultäten und Instituten: „Ich denke, wir werden rund 20 Forschungs­projekte zusammen entwickeln können.“ Getzinger

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TUG/LUNGHAMMER (2)
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