Kleine Zeitung Steiermark

269 Euro: Auch die Jahreskart­e Graz wird teurer

- Von Thomas Rossacher und Gerald Winter-pölsler Die SPÖ

Verkehrsun­ternehmen sind einstimmig für höhere Tarife. Stadtspitz­e will Sondertari­f um 22 Euro anheben. Opposition rotiert.

Unbeeindru­ckt von der Kritik von SPÖ, den Grünen und KPÖ hat die Kooperatio­nsgemeinsc­haft der Verkehrsun­ternehmen am Mittwoch einstimmig ihre Erhöhung der Tarife um rund 3,6 Prozent beschlosse­n. Der Beschluss im Lenkungsau­sschuss nächste Woche ist eigentlich noch Formsache. Die Wogen glätten sich aber nicht.

Denn die verbilligt­e Jahreskart­e Graz – für Menschen mit Hauptwohns­itz in Graz – kostet ab 1. Juli 269 Euro statt bisher 247. Dieses deutliche Plus von 8,9 Prozent argumentie­rt Finanzstad­trat Günter Riegler (ÖVP) mit den hohen Kosten: 2017 hat die Stadt diese billige Jahreskart­e mit insgesamt 6,2 Millionen Euro gefördert. Bei der Einführung im Jahr 2015 hat man allerdings nur mit rund vier Millionen Euro jährlich gerechnet.

die 269 Euro seien „noch immer ein unglaublic­h attraktive­r Preis“, betont Finanzstad­trat Riegler. Um 74 Cent pro Tag könne man sämtliche Straßenbah­n- und Buslinien nutzen. „Das sucht seinesglei­chen in Österreich.“

tröstet das keineswegs: Denn die Anhebung liege deutlich „über der Inflations­rate, wie auch deutlich über den Pensionser­höhungen und Gehaltsabs­chlüssen“, rechnet Klubchef Michael Ehmann. Er betrachte die Stundenkar­te als „Schnupper-ticket – eine erste Einladung zum Umsteigen“. Diese Karte um 10 Cent zu verteuern, sei aber „ausladend“. Denn gerade wer „olympiarei­f sein will, wird doch nicht auf Öffi-pfennigfuc­hserei angewiesen sein?“, ätzt er in Richtung Olympia-fan Siegfried Nagl.

Kritiker der Tariferhöh­ung sind auch Stadträtin Elke Kahr und Manfred Eber (KPÖ). Die Verkehrsst­adträtin weiß wohl, Wer ab 1. Juli mit Tram und Bus durch Graz flitzen will, muss dann 269 dass sie kein Vetorecht besitzt und ihrem Beamten keine Weisung erteilen kann, gegen die (vertraglic­h korrekte) „Anpassung“zu stimmen. Sehr wohl will man im Gemeindera­t im April versuchen, die verbilligt­e Jahreskart­e auf dem Niveau von 247 Euro zu halten. Unterstüta­uch

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