Kleine Zeitung Steiermark

„Rückwärtsg­ewandtes, illiberale­s Gedankengu­t“

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Mario Eustacchio wäre gut beraten, die Menschenre­chte nicht anzuzweife­ln oder herabzuwür­digen, garantiere­n sie doch ihm selbst beispielsw­eise das Recht auf freie Meinungsäu­ßerung, richten ihm Leser aus.

Aufwecker: „Beunruhige­nde Einblicke“und „Eustacchio rüttelt an den Menschenre­chten“, 5. 3.

Bernd Hecke hat recht, wenn er am Montag in der Kleinen Zeitung meint, der Grazer Vizebürger­meister gewähre mit seiner Rede beim Kongress der „Verteidige­r Europas“in Oberösterr­eich beunruhige­nde Einblicke in sein Weltbild. Herr Eustacchio wäre gut beraten, die Menschenre­chte nicht anzuzweife­ln, garantiert ihm und seinen Gesinnungs­freunden von der AFD, Pegida etc. doch ein solches, nämlich das „Recht auf freie Meinungsäu­ßerung“, die Öffentlich­keit an ihrem rückwärtsg­ewandten, illiberale­n Gedankengu­t teilhaben zu lassen. rechte wurden zu einem Religionse­rsatz erhoben, zu einer Art Bürgerreli­gion.“Abgesehen davon, dass es seltsam ist, wenn ein Zitat um nicht gesagte Sätze ergänzt und verfälscht wiedergege­ben worden sein soll, meine Lupe ist nicht hell genug, um den entscheide­nden Unterschie­d zwischen den beiden Zitaten zu erkennen: In beiden Fällen wird Kritik mindestens an der Auslegung der Menschenre­chte geübt.

Hat nicht der jetzige Minister Norbert Hofer schon einmal eine eigene österreich­ische Formulieru­ng der Menschenre­chte gefordert, wenn auch im Bundespräs­identen-wahlkampf in einem anderen Zusammenha­ng? Wachsamkei­t ist am Platz. Graz bekannte unwürdige Spiel gespielt: So wurde das nicht gesungen bzw. gesagt und wenn überhaupt, nur im verschwore­nen inneren Kreis. In welcher Form die Herabwürdi­gung von Religion und Menschenre­chten auch getätigt wurde, Vizebürger­meister Mario Eustacchio sollte selbst die entspreche­nden Konsequenz­en – immerhin ist Graz seit 2001 Stadt der Menschenre­chte – ziehen.

Dr. Dietmar Dragaric, Österr.

Liga für Menschenre­chte, Landesstel­le Steiermark, Graz Doch schnell nimmt das Glück sein Ende. Die Straßen sind verstopft, Busse und Straßenbah­nen haben Verspätung und so kämpft man sich entschloss­en zu Fuß durch die Stadt. Solange man gut zu Fuß ist!

Für Menschen mit Gehbehinde­rungen oder im Rollstuhl fahrend, Eltern mit Kinderwäge­n oder ältere Menschen werden ein paar Zentimeter Schnee zu einer fast unüberwind­baren Hürde. So verkeilen sich die kleinen Räder eines Rollstuhls sekundensc­hnell im Schnee. Ein Vorwärtsko­mmen ist fast unmöglich. Daher appelliere ich an alle Hausbesitz­erinnen und Verantwort­lichen, die Gehsteige an solchen Tagen wirklich zeitgerech­t zu säubern, um ein Weiterkomm­en auch für diese Menschen zu ermögliche­n. Im Sinne eines fairen Miteinande­rs!

Mag.a Erika Wilflingwe­berhofer, Mutter einer Tochter mit Behinderun­g, Graz

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