Wien, Wien nur du allein . . .
Plácido Domingo junior hat viele Gründe, Wien zu lieben. Demnächst ist er öfter da.
Der langjährige Macher der Opernfestspiele in St. Margarethen, Werner, hat ihn überredet. Domingo wird zum Gaststar einer „Notte Italiana“am 8. Juni in Bregenz und am 7. August in Mörbisch. Es handelt sich nicht um Plácido den Älteren, sondern um seinen Sohn, der als Sänger, Komponist und Produzent in Papas Fußstapfen getreten ist. Neben dem 52-Jährigen werden an diesen Abenden auch Al Bano & Romina Power, Toto Cutugno, Ricchi e Poveri und Rossana Potenza italienische Sinnesund Sangesfreude vermitteln. Das feierte Plácido junior im Ristorante Sole in der Wiener Annagasse, das auch zum kulinarischen Zentrum für Kollegin wurde.
Der Mexikaner war in „Wien, Wien, nur du allein“-stimmung. In perfektem Deutsch erzählte er, dass er zwischen 1985 und 1988 nicht nur hier studiert, sondern sich auch in eine „sehr hübsche, blonde Wienerin“verliebt hatte: „Die Liebe ging vorbei, eine tiefe Freundschaft ist geblieben. Erst heute haben wir miteinander telefoniert.“Auch das erste Auto, einen Vw-golf, hat der Künstler in Wien erworben.
Und wie war es, als Sohn jenes Mannes aufzuwachsen, der nicht nur ein Opernstar, sondern faktisch der liebe Gott unter den Opernsängern ist? „Für mich“, so Plácido, „war er nicht der liebe Gott, sondern zuallererst mein Vater. Und als solcher ein toller Mann. Ungemein großzügig, voller Verständnis und Liebe.“Auch die Geburtsstunde der „Drei Tenöre“hat er miterlebt. Heuer feiert übrigens das erste von ihm komponierte Musical „Vlad“, eine Liebesgeschichte unter Vampiren, seine Weltpremiere. Begonnen hat seine Karriere als Neunjähriger, „und ich durfte im dritten Akt von Puccinis ,Tosca‘ als Hirte auftreten“, erzählt der 52-Jährige. Zweimal Plácido Domingo: Es gab schon gemeinsame Auftritte von Vater und Sohn