Nur Federer könnte sie aus der Fassung bringen
Claudia Lösch (29) ist Österreichs Fahnenträgerin bei den Paralympics.
Ein Autounfall stellte das Leben der damals fünfjährigen Claudia Lösch auf den Kopf. Die Folge: Querschnittslähmung. Seit diesem Zeitpunkt sitzt die Waldviertlerin im Rollstuhl. Doch dieser Schicksalsschlag prägt die heute 29-Jährige. Was als Kampf begann, endet in einer Erfolgsstory. „1996 hab ich die WM in Lech gesehen, war beeindruckt von Klaus Salzmann und so nahm alles seinen Lauf.“Die Paralympics in Pyeongchang sind inzwischen ihre vierten Spiele und ihr Erfolgsgeheimnis klingt nachvollziehbar: „Ehrgeizig, verbissen und die gewisse Lockerheit im richtigen Augenblick!“
Lösch wird in allen alpinen Disziplinen an den Start gehen. Siegchancen rechnet sie sich in Abfahrt, Super-g und RTL aus. „Medaillen sind in allen Disziplinen möglich“, setzt die Wahlinnsbruckerin, die das Risiko liebt, ihre Konkurrenz gehörig unter Druck. Aufpassen heißt es bei Sprüngen, sobald die Mono-skifahrer abheben, werden sie zu „blinden Passagieren“. Sie ist ein Paradebeispiel einer Sportlerin, die nicht nur auf ihren Vorteil bedacht ist, sondern sie setzt sich für ihre Kollegen ein. So stellt sie sich der Wahl für die Athleten-kommission. „Ich bin der Meinung, dass ich was zu sagen habe.“
Eine Ehre wird Lösch heute zuteil, denn die siebenfache Paralympics-medaillengewinnerin trägt die Fahne bei der Eröffnungsfeier. „Es ist eine riesengroße Auszeichnung!“Apropos Ehre. Es gibt eine Person, die die sonst so coole Claudia aus der Fassung bringen könnte: „Roger Federer. Ich mag seine Art und seinen grazilen Spielstil, toller Typ.“Wie wäre ein Leben ohne Sport? „Wenn ich still sitzen muss, werde ich verrückt.“Na, dann können die Spiele ja beginnen.