Einkaufen ohne Plastik
Bevor er sich der „grünen Lüge“(siehe vorherige Seiten) annahm, widmete sich Filmemacher Werner Boote unter anderem dem Thema Plastik und seiner dominanten Rolle in unserem Alltag. Die alarmierenden Bilder seines Kinofilms „Plastic Planet“veranlassten einige Menschen, den Plastikkonsum in ihrem Alltag – teils radikal – einzuschränken.
Die Politik und der Handel reagierten zeitverzögert. Während bei uns zumindest die (kostenlose) Verteilung von Plastiksackerln an den Supermarktkassen eingeschränkt bis gestoppt wurde, setzt die niederländische Bio-supermarktkette Ekoplaza jetzt einen drastischeren Schritt. In ihrer Filiale in Amsterdam wurde ein Warengang vollständig von Plastik befreit. Egal ob Fleisch, Milch, Schokolade, Müsli, Reis oder Nudeln: Sämtliche insgesamt 700 Produkte in diesem Bereich des Geschäfts kommen ohne Plastik als Verpackungsmaterial aus. Bis Jahresende soll es in sämtlichen 74 Filialen eine derartige plastikfreie Zone geben. Teurer als die konventionell verpackten Produkte sollen die dort angebotenen Waren übrigens nicht sein, verspricht die Supermarktleitung.
Indes wuchert auch die Ratgeberindustrie für einen plastikfreien Alltag. Ganz oben auf der Liste zu vermeidender Produkte sind neben allgemeinem Verpackungsmaterial aus Plastik beispielsweise Plastikflaschen (vor allem jene mit Wasser gefüllten), die Einwegbecher der „Coffee to go“-begeisterten, aber auch Zahnbürsten, Einwegrasierer und Kochutensilien.