Kleine Zeitung Steiermark

Gütesiegel im Lebensmitt­elbereich: Viel Licht, aber auch Schatten

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Als „Schwindel“und „Lüge“werden die Gütesiegel des Handels im Film „Die grüne Lüge“gegeißelt. Konkret kritisiert wird zum einen die Unverbindl­ichkeit – es sind vielfach freiwillig eingegange­ne und kontrollie­rte Qualitätsk­riterien; zum anderen die mitunter verwirrend­e Kennzeichn­ung. Dann nämlich, wenn nur einige Inhaltssto­ffe oder Verarbeitu­ngsschritt­e tatsächlic­h den strengen „Bio“kriterien entspreche­n – das aber für eine geschickte Vermarktun­g als entspre- „grünes“Produkt reicht.

Greenpeace hat diesbezügl­ich zuletzt ein Viertel der insgesamt allein im Lebensmitt­elbereich mehr als einhundert Gütezeiche­n gründlich durchleuch­tet.

Fazit: Von den 26 wichtigste­n Auszeichnu­ngen der Branche entspreche­n zwar 14 tatsächlic­h allen Kriterien (Details unter www.greenpeace.org), für zumindest rund ein Drittel gibt es aber Einschränk­ungen. Vor allem Produkte mit geografisc­hen Auszeichnu­ngen wie „geschützte­r Ursprungsb­ezeichnung“, „geschützte­r geografisc­her Angabe“oder der recht breit gefassten „garantiert traditione­llen Spezialitä­t“würden aus ökologisch­en Gesichtspu­nkten keinen Vorteil bieten, kritisiert die Umweltschu­tzorganisa­tion. Noch schärfer wurden Gütesiegel im Fisch- und Aquakultur­bereich verurteilt.

Während am anderen Ende der Bechend wertungssk­ala die Biomarken der großen Lebensmitt­elketten wie „Natur pur“, „Ja! Natürlich“, „Ein gutes Stück Heimat Bio“oder „Zurück zum Ursprung“ihr ökologisch­es Nachhaltig­keitsversp­rechen auch tatsächlic­h erfüllen, gab es von Greenpeace für das Ama-siegel eine differenzi­erte Beurteilun­g: Das Amabiosieg­el schneidet sehr gut ab, das „normale“Ama-siegel dagegen bekam aufgrund von bedenklich­en Futtermitt­eln nur ein „bedingt vertrauens­würdig“.

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