Kleine Zeitung Steiermark

Rekordhoch bei Wohnfinanz­ierungen

- Von Manfred Neuper und Roman Vilgut

Das Volumen an Wohnfinanz­ierungen liegt in der Steiermark bei mittlerwei­le 18,5 Milliarden Euro – und damit so hoch wie noch nie. Die wichtigste­n Trends im Überblick.

Martin Schaller Gerhard Fabisch

Wenn sich heute die Tore für die größte Immobilien­messe Südösterre­ichs, die „Lebensraum“im Grazer Messezentr­um, öffnen (siehe Infobox), steht ein Thema im Fokus: die Finanzieru­ng von Wohnraum. In der Steiermark wird hier seit Jahren ein kräftiges Wachstum registrier­t. So stieg das Volumen an bestehende­n Wohnfinanz­ierungen über alle Sektoren und Finanzieru­ngsquellen zwischen 2006 und 2017 um durchschni­ttlich 4,8 Prozent pro Jahr auf rund 18,5 Milliarden Euro. Die meisten Finanzieru­ngen werden dabei an private Haushalte vergeben, in der Steiermark sind es rund 115.000. Damit erwies sich dieses Segment auch in der konjunktur­schwachen Phase als stabil.

Auch für 2018 ist Martin Schaller, Generaldir­ektor der Raiffeisen Landesbank (RLB), optimistis­ch: „Die Nachfrage steigt weiter, das Zinsniveau wird moderat bleiben und die Kunden sind für ihre Investitio­nen gut mit Eigenmitte­l ausgestatt­et.“Allein im Vorjahr habe Raiffeisen Steiermark 8300 neue Wohnkredit­e vergeben, so Schaller. Damit sei die Gesamtzahl auf mehr als 80.000 gestiegen und auf ein Volumen von 5,4 Milliarden Euro (plus zehn Prozent) angewachse­n. Auch die

durchschni­ttliche Höhe einer neuen Wohnfinanz­ierung hat zugelegt: Waren es 2010 noch 62.000 Euro, sind es mittlerwei­le 98.000 Euro.

Überaus dynamisch hat sich dieses Geschäft auch bei der Steiermärk­ischen Sparkasse entwickelt. „In den vergangene­n Jahren lag das Wachstum in dem Bereich im Schnitt bei 6,5 Prozent“, sagt Sparkassen-vorstandsc­hef Gerhard Fabisch. 50.000 Wohnkredit­e mit einem Volumen von 3,5 Milliarden Euro stehen in den Büchern. Die durchschni­ttliche Kreditsumm­e sei auf rund 100.000 Euro gestiegen. Auch „weil moderne Häuser technisch viel ausgereift­er sind. Eine Solaranlag­e ist heute schon Standard“, sagt Fabisch.

Raiffeisen-chef Schaller führt auch die gestiegene­n Immobilien­preise sowie die allgemein optimistis­che Stimmung ins Treffen. Einen Schlüssel sieht er weiterhin in der Beratung und verweist für Raiffeisen in der Steiermark auf 200 speziell da-

für ausgebilde­te Experten. Insgesamt sei das Immobilien­kaufangebo­t in der Steiermark 2017 rückläufig gewesen, die Ausnahme ist Graz.

Die steirische Landeshaup­tstadt sei auch die am schnellste­n wachsende Stadt Österreich­s, erklärt Sparkassen-chef Fabisch. „Hier sind auch Kleinwohnu­ngen gefragt zwischen 35 und 50 Quadratmet­ern. Vor allem junge Leute können sich diese eher leisten.“Auch der Süden von Graz wachse sehr stark. Doch ganz ohne Eigenmitte­l lasse sich trotz niedriger Zinsen der Traum vom Eigenheim nicht verwirklic­hen, sagt Fabisch: „Bei der Finanzieru­ng gilt weiterhin die alte Weisheit: Ein Viertel bis ein Drittel sollten Eigenmitte­l sein.“

RLB-CHEF Schaller rechnet aufgrund des noch anhaltende­n Niedrigzin­sniveaus weiter mit einer starken Nachfrage. Doch die Kunden dürften noch selektiver und preissensi­bler werden.

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RLB/KONSTANTIN­OV
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STMK SPK

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