Kleine Zeitung Steiermark

In der veganen Wüste

40 Tage ohne digitale Zeiträuber, Lifte, Tiere im Essen oder Süßes. Heute: Tierlos essen.

- Sonja Saurugger

Inzwischen sind ja schon drei Wochen Fastenzeit ins Land gezogen und ich habe eine ganze Palette an Alltagssit­uationen rein pflanzlich durchlebt: Die Versorgung funktionie­rt zu Hause und im Büro problemlos – auch, weil ich urban wohne und arbeite. Am vergangene­n Wochenende die nächste Challenge: Einladung bei Bekannten zum Essen, von denen ich von früheren Besuchen wusste, es gibt immer Rindsgulas­ch. Daher mein Überlebens­plan: Ich bringe selbst etwas mit. Ein Anflug von Peinlichke­it war schnell überwunden, die Gastgeber mit meinem „Extrawürst­el“vorbehaltl­os einverstan­den. Und so tauchte ich mit einer Schüssel Quinoa-süßkartoff­el-mandel-salat zum Essen auf, es sollte ja genug für alle geben. Gegessen haben dann aber nur ich und der liebe Gastgeber davon – die Konkurrenz war mit einem butterweic­h gegarten Rindsgulas­ch (so berichtete­n es Gaumenzeug­en) aber wirklich groß.

Leider verliefen nicht alle Auswärtssp­iele so erfolgreic­h. Den Totalausfa­ll im Wellnessho­tel angesichts von Haferflock­enlaibchen habe ich online ja schon gebeichtet (www.kleinezeit­ung.at/fasten). Jetzt ist es leider schon wieder notwendig: Bei einem Mittagssto­pp in einer Skihütte in der Obersteier­mark betrat ich mitten im Winterwund­erland die vegane Wüste. Vom Hunger – nach einem dünnen veganen Hotelfrühs­tück mit Sojajoghur­t und Obst – und schmerzend­en Oberschenk­eln gezeichnet, erschienen mir Pommes, als einzige vegane Option, nicht als die beste Grundlage für den kommenden Nachmittag. Geworden ist es dann eine kräftige Suppe (nicht vegan) und: Kaiserschm­arrn. Ich senke mein Haupt in Scham und gelobe Besserung.

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