Eine Stimme, die auffällt
Zu Österreichs Esc-chancen ollte sich am 8. Mai beim ersten Halbfinale des ESC ein Albaner oder eine Finnin gerade Chips holen und dabei in Hörweite des Fernsehgeräts bleiben, während Cesár zu singen beginnt, werden beide interessiert vor den Bildschirm zurückkehren und sehen wollen: Wem gehört diese tolle Soulstimme? Mit dieser Prognose bin ich also sehr zuversichtlich, dass der 34-Jährige nicht nur den Aufstieg ins Finale schafft, sondern auch dort dann die Top 10 erreichen kann. Eine Umfrage von Ö3 in der Medienbranche fiel ebenfalls sehr positiv aus. Bleibt die Frage: Kann er bis dahin die Österreicher für sich begeistern? Oder bleibt sein Abschneiden dem heimischen Publikum egal? ach einer Mischung aus Lolita und Prinzessin (Zoë) und einem Bubi in der Mondsichel (Nathan Trent) schickt der ORF nun einen gestandenen Mann zum ESC, dessen Nachteil womöglich ist, zu verkopft zu sein. „Nobody But You“ist jedenfalls eine eingängige Popnummer mit einem Hauch Blues und Gospel, die sich an kein Esc-schema anbiedert.
Dass der Interpret in dem Land, das er vertritt, geboren ist und dort lebt, zudem ein Teil des Autoren- und Produktionsteams aus Österreich stammt, sei an dieser Stelle erwähnt. Denn immer mehr Länder legen darauf keinen Wert mehr. Und das ist schade, ist es ja doch auch ein Länder-talentcontest.
SN