Kleine Zeitung Steiermark

Geheimdien­st-affäre

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zung im Nationalra­t an, die Neos beriefen den Nationalen Sicherheit­srat ein. Sogar ein Uausschuss steht nun im Raum. Auch Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen fand deutliche Worte, die Causa sei „höchst ungewöhnli­ch und irritieren­d“und müsse „rasch und vollständi­g“aufgeklärt werden.

Gestern meldete sich der Generalsek­retär des Justizmini­steriums, Christian Pilnacek, zu Wort – und war bemüht, den Vorwürfen zu widersprec­hen. Bei der Durchsuchu­ng seien keine Extremismu­s-daten, sondern 19,1 Gigabyte an privaten Ordnern beschlagna­hmt worden. Denn Geißler stehe in einem Naheverhäl­tnis zu einem Verdächtig­en. Allerdings könne Pilnacek nicht ausschließ­en, dass sich in den Ordnern auch Fallakten befinden könnten. Die Beschlagna­hme sei zudem nicht von den Beamten, sondern von It-experten der WKSTA durchgefüh­rt worden – im Beisein einer Staatsanwä­ltin. Die Dateien befinden sich aktuell in „einem besonders gesicherte­n Raum der WKSTA“, das Innenminis­terium habe keinen Zugriff. Dass die umstritten­e Einheit zum Einsatz kam, begründete Pilnacek damit, „dass Polizeikrä­fte tätig werden, die in keinster Weise in den Verdachtsf­all involviert sind“. Warum sein Ministeriu­m nicht über die Untersuchu­ng informiert wurde? In einer Verordnung sei 2016 festgelegt worden, dass die WKSTA das Ministeriu­m nur in Ausnahmefä­llen informiere­n muss. Pilnacek bestätigte damit die Dementis des Generalsek­retärs im Innenminis­terium, Peter Goldgruber.

Wie es in der Causa nun weitergeht, ist unklar. Fest steht, dass die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatswal­talt einen Bericht über den umstritten­en Einsatz vorlegen muss. Justizmini­ster Josef Moser (ÖVP) kündigte diesen für Anfang nächster Woche an. Am 20. März wird sich zudem das Parlament mit der Causa beschäftig­en, dann tagt der ständige Unteraussc­huss des Innenaussc­husses zur Kontrolle der Nachrichte­ndienste. Für BVT-CHEF Gridling wird es indes eng. Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) hat angekündig­t, dessen auslaufend­en Vertrag „nicht ohne Weiteres“zu verlängern. Eine Entscheidu­ng steht nächste Woche bevor.

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Für BVT-CHEF Gridling wird es nach der Durchsuchu­ng seines Hauses eng APA (3)

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