Vergiftete Rinder: Nachbar vor Gericht
60-jähriger Steirer soll Harnstoff- Düngemittel ins Futter gestreut haben. Sein Motiv: Er hielt den Stallgeruch nicht mehr aus.
Sieben tote Rinder auf einem Bauernhof im Bezirk Graz-umgebung. Verendet sind die Tiere laut Anklage wegen des Verzehrs von Futter, das ein Nachbar mit Harnstoffdüngemittel angereichert haben soll. Sein Motiv: Er hielt den Stallgeruch nicht mehr aus.
Der angeklagte Nachbar, 60 Jahre alt, sitzt gestern nicht das erste Mal vor Gericht. Bereits 2016 war er in dieser Causa wegen Tierquälerei und Sachbeschädigung zu zehn Monaten Haft (einer davon unbedingt) verurteilt worden. Das Oberlandesgericht erkannte im Gegensatz zum Straflandesgericht allerdings „nur“den Versuch einer Tierquälerei. Deshalb wird der Fall nun neu aufgerollt.
„Es tut mir leid“, wendet sich der Beschuldigte beim Prozess gleich direkt an seinen Nachbarn, „ich hab’ ein Blackout gehabt.“„Nur“zwei Mal sei er im Stall gewesen, um den Harnstoff zu verstreuen.
Laut Staatsanwaltschaft war der Beschuldigte aber öfter unbemerkt im Stall und mischte das Düngemittel in giftiger Dosis dem Futter unter. Die Tiere verendeten innerhalb eines Zeitraums von mehreren Monaten. „Der Tatzeitraum ist eine Fiktion“, findet der Anwalt des 60Jährigen. „Er wollte die Milch-