Kleine Zeitung Steiermark

Vergiftete Rinder: Nachbar vor Gericht

- Von Christian Penz

60-jähriger Steirer soll Harnstoff- Düngemitte­l ins Futter gestreut haben. Sein Motiv: Er hielt den Stallgeruc­h nicht mehr aus.

Sieben tote Rinder auf einem Bauernhof im Bezirk Graz-umgebung. Verendet sind die Tiere laut Anklage wegen des Verzehrs von Futter, das ein Nachbar mit Harnstoffd­üngemittel angereiche­rt haben soll. Sein Motiv: Er hielt den Stallgeruc­h nicht mehr aus.

Der angeklagte Nachbar, 60 Jahre alt, sitzt gestern nicht das erste Mal vor Gericht. Bereits 2016 war er in dieser Causa wegen Tierquäler­ei und Sachbeschä­digung zu zehn Monaten Haft (einer davon unbedingt) verurteilt worden. Das Oberlandes­gericht erkannte im Gegensatz zum Straflande­sgericht allerdings „nur“den Versuch einer Tierquäler­ei. Deshalb wird der Fall nun neu aufgerollt.

„Es tut mir leid“, wendet sich der Beschuldig­te beim Prozess gleich direkt an seinen Nachbarn, „ich hab’ ein Blackout gehabt.“„Nur“zwei Mal sei er im Stall gewesen, um den Harnstoff zu verstreuen.

Laut Staatsanwa­ltschaft war der Beschuldig­te aber öfter unbemerkt im Stall und mischte das Düngemitte­l in giftiger Dosis dem Futter unter. Die Tiere verendeten innerhalb eines Zeitraums von mehreren Monaten. „Der Tatzeitrau­m ist eine Fiktion“, findet der Anwalt des 60Jährigen. „Er wollte die Milch-

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