Kleine Zeitung Steiermark

Eine Idee, die für Aufsehen sorgt

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Legende Billie Jean King fordert bei den Männern „Best of three“-matches bei Grand Slams.

Geld regiert die Welt. Natürlich auch im Tennis, einem vor allem im asiatische­n Raum nach wie vor boomenden Markt. Immer mehr Spielorte drängen in den lukrativen, aber längst prall gefüllten Turnierkal­ender, der die Spieler jede Saison an ihre körperlich­en Grenzen zwingt. Die Folgen sind bekannt: Die Anzahl der oft wegen Überspielu­ng verletzten Akteure ist so groß wie nie zuvor.

Der Vorschlag von ITF-BOSS David Haggerty, der ab 2019 die Davis-cup-weltgruppe unter dem Namen „World Cup of Tennis“Ende November als einwöchige­s Showevent an einem Spielort über die Bühne gehen lassen will, würde diesbe- züglich keine Entlastung bringen. Im Gegenteil – zwar würden die Spieltermi­ne unter dem Jahr wegfallen, doch müssten die zu diesem Zeitpunkt bereits am Zahnfleisc­h gehenden Topspieler die Saison um eine weitere Woche verlängern.

Weit interessan­ter, wenn auch stark polarisier­end, liest sich da schon der Vorstoß der amerikanis­chen Tennislege­nde Billie Jean King. So forderte die Wta-gründerin und 12-fache Major-siegerin nun, dass Männer künftig bei Grand Slams nur noch auf zwei Gewinnsätz­e spielen sollten. Die Argumente der 74-Jährigen klingen einleuchte­nd: Erstens würden Fünfsatz-partien die Spieler zu viel Energie kosten. Und zweitens wäre es auch im Sinne der Zuschauer, mehr Qualität als Quantität zu servieren. „Natürlich könnten auch Frauen auf fünf Sätze spielen. Aber du wirst im Unterhaltu­ngssektor nicht besser bezahlt, wenn du länger spielst. Das ist bei Musikkonze­rten nicht anders“, wird King in einer Aussendung zitiert.

Was sich im ersten Moment als undenkbar anhört, scheint Legende Billie Jean King nicht ganz so unrealisti­sch. Immerhin wird derzeit auch im stets als unantastba­r geltenden Davis Cup unterhalb der Weltgruppe das „Best of three“-format getestet und fand beim 5:0Sieg Österreich­s in St. Pölten über Weißrussla­nd etwa auch in Dominic Thiem einen großen Fan.

Was tat sich sportlich? Serena Williams gewann ihr Comeback-match beim Masters in Indian Wells gegen die Kasachin Sarina Dijas mit 7:5, 6:3. Und die Auftaktpar­tie des an Nummer fünf gesetzten Thiem gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas steigt aller Voraussich­t nach in der Nacht auf Sonntag.

Alexander Tagger

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