Vergebung und Krawallblätter
Ein paar Erklärungen & Co.
Es gibt Momente, in denen man sich entschuldigen oder zumindest etwas näher erklären muss.
Nachdem ich vor zwei Wochen eine Lanze für die Rundfunkgebühren gebrochen hatte, erhielt ich viel Zustimmung, aber auch Kritik. Sie betraf meinen dreisten Vergleich der Orf-gebühr mit der Autobahnvignette oder der Hundesteuer. Keine Autobahn, keine Vignette, meinten Leser; kein Hund, keine Steuer; ein Fernsehgerät – und Orf-gebühren sind fällig. Stimmt, ich bitte um Vergebung.
Was ich eigentlich meinte, sind Solidarbeiträge, die in einem Staat einfach anfallen, finanziert durch ganz normale Steuern. Auch wenn Sie auf einer Alm wohnen, zahlen Sie für Hochwasserschutz mit. Auch wenn Sie keine Invasion befürchten, finanzieren Sie das Bundesheer. Und sollten Sie mit, sagen wir, 60 Jahren sterben, haben Sie Tausende Euros in die Pensionskasse gesteckt, die Sie nie wiedersehen. an kann die Orf-finanzierung und jene der Privatsender durchaus diskutieren. Die Schweizer haben das soeben bewiesen. Aber den absoluten Wert eines öffentlich-rechtlichen Mediums sollte man nicht unterschätzen. Vor allem wenn es gesetzlich so streng geregelt ist.
Und dies speziell in einem kleinen Land, das vom Wasserkopf Wien aus mit verantwortungslosen Krawallblättern versorgt wird.
M