Er schießt Traumtore auf Bestellung
Sturmalsvereinundgrazalsstadtsind für mich wie ein zweites Zuhause. Bright Edomwonyi Bright Edomwonyi, der bald Papa wird, schwärmt von Sturms Zusammenhalt und setzt die Vorgaben seines Trainers um.
Uneinigkeit herrscht darüber, die Leistungen von Bright Edomwonyi zu beurteilen. Zu wenig kaltschnäuzig, zu schlampig und oft auch patschert wirke er, meinen die Kritiker. Ein belebendes Element, das dorthin geht, wo es wehtut, unzählige Kilometer abspult, sich in den Dienst der Mannschaft stellt und mit seiner körperlichen Präsenz neue Möglichkeiten im Spiel ermöglicht, meinen die Befürworter.
Im Auswärtsspiel gegen die Admira hat dernigerianerwerbung in eigener Sache gemacht. Beim 4:2-Sieg von Sturm steuerte er zwei Tore bei. „Trainer Heiko Vogel hat mir vor dem Spiel gesagt, dass ich zwei Tore machen werde. Deshalb bin ich nach dem zweiten Tor auch zu ihm gerannt“, sagt Edomwonyi, der seintraumtor zum 3:2 nicht überbewertet. „Solche Tore wie daszweite gelingen mir imtraining öfters.“
Der Grund dafür ist auch das wiedererlangte Selbstvertrauen. Denn bei Rizespor, von wo der 23-Jährige bis Sommer ausgeliehen ist, spielte er nur sechs Mal – und das kurz. „Mein Vertrag von der ersten Liga hat nach dem Abstieg auch für die zweite Liga gegolten. Da aber viel Fernseh- und Sponsorengeld weggefallen ist, haben sie nicht auf die Legionäre gesetzt. Deshalb war klar, dass ich wechseln muss“, erklärt Edomwonyi. „Ich habe mehrere An- gebote gehabt, auch aus der türkischen ersten Liga. Aber ich wollte zurück nach Graz, um in vertrauter Umgebung wieder Selbstvertrauen zu erlangen. Sturm als Verein und Graz als Stadt sind wie ein zweites Zuhause für mich.“
Die Zeit in der Türkei – der Vertrag bei Rizespor („Sie steigen sicher gleich wieder auf“) läuft bis 2021 – möchte der Angreifer nicht missen. „Das war eine super Erfahrung. Ich habe mich spielerisch, physisch und
auch als Mensch weiterentwickelt. Die erste Liga in der Türkei ist viel besser als in Österreich. Es gibt mehr Konkurrenz und Stars“, erzählt Edomwonyi.
Mit Emeka Eze, mit dem er viel Zeit verbringt, und Deni Alar gibt es starke Konkurrenz im Sturm. „Wir sind alle in TopForm. Es ist für den Trainer schwierig aufzustellen. Da kann es schon passieren, dass einer aus taktischen Gründen auf der Bank sitzt. Aber diese Konkurrenz macht uns alle besser“, sagt der 65-fache BundesligaSpieler, der sich pudelwohl fühlt. „Wir sind wie eine Familie. Jeder lacht in der Kabine, das ist das Wichtigste in einer Mannschaft. Das war unter Franco Foda so, das ist jetzt bei Heiko Vogel so. Trainer und Spieler gehen, aber der Teamspirit bei Sturm ist immer gut.“
Titelambitionen will Edomwonyi nicht verleugnen: „ Fußballer spielen, um Titel zu gewinnen. Wenn Salzburg nachlässt, wollen wir da sein.“Feiern darf er mit seiner Frau schon bald. Immerhin erwartet das Ehepaar in den nächsten zwei Wochen das erste Kind. „Wir freuen uns sehr und lassen uns überraschen, ob es ein Bub oder Mädchen wird.“Im Hause Edomwonyi wird übrigens Deutsch gesprochen. „Meine Frau ist hier in die Schule gegangen. So bin ich schnell wieder drinnen, weil ich in der Türkei fast alles verlernt habe.“Im Gegensatz zu seiner Torgefahr ...