Olympia 2026: Dieser Auftaktwar
Grazer Stadthalle: In einem spärlich besetzten Saal gab es gestern die erste öffentliche Debatte über Olympia 2026. Es sollen weitere folgen.
Um im Bild und beim Thema zu bleiben: Ein Marcel Hirscher kommt irgendwie schwungvoller aus dem Starthäuschen. Immerhin ist es der erste große Informationsabend, der an diesemmontag in Sachen „Olympia 2026“über die Bühne geht. Doch der Saal im ersten Stock der Stadthalle ist nur zur Hälfte besetzt, bestenfalls von 300 interessierten Zuhörern – Politfunktionäre und Amtsleiter inklusive.
Während der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl diesbezüglich auf die parallel stattfindende Live-übertragung im Internet verweist, sieht ein Mitarbeiter seines Büros die Sache überhaupt positiv: „Wenn so viele Grazer gegen Olympia sind, dann wären sie ja gerade heute Abend hier, oder?!“
Sei’s drum: Einige jener Gäste, die sich über die mögliche Bewerbung von Graz und Schladming – in Zusammenarbeit mit anderen Regionen – informieren, legen sich dafür mit kritischen Fragen ins Zeug.
Zunächst aber hat das Podium das Wort: Gemeinsam mit Nagl bricht auch Vizebürgermeister Mario Eustacchio eine Lanze für die Winterspiele. Auch wenn derzeit noch niemand die Kosten beziffern kann, es sollen jedenfalls Spiele „ohne Gigantomanie“werden. Auch dank der vorhandenen Infrastruktur – nicht nur in der Steiermark: So wären die BobBewerbe im deutschen Schönau/königssee geplant. Olympia sei eine große Chance. Nagl: „Wenn wir eswollen und kämpfen, kann sie wahr werden.“
Während Ex-biathlet Christoph Sumann das Vorhandene preist („Wir wissen, wie so was geht. Und wir können Party machen“) und Projektleiter Markus Pichler Olympia auch als langfristige Motivation sieht, BALLGUIDE/GROSSSCHÄDL „damit sich die Leute wieder bewegen“, lässt Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter aufhorchen: Olympia 2026 sei für das Internationale Olympische Komitee „die letzte Chance, glaubwürdig zu sein“.
Dasswinter mit Blick auf die SKI-WM 2013 mehrfach betont, diese habe den Steuerzahler nichts gekostet, sorgt für Kopfschütteln im Publikum. Es ist der Auftakt für eine Reihe kritischer Fragen: So meint einherr, warum man denn auf Olympia warten müsse und nicht schon jetzt in den Sport investiere?