Umbenennung nurnachzusage der Anrainer
Problematische Straßennamen: Während Graz über Bericht der Historikerkommission diskutiert, tüftelt man im Rathaus an den nächsten Schritten. Erste Details sind fix.
Conrad-von-hötzendorf-straße würden auf die rund 140 Unternehmer knapp 560.000 Euro an Kosten zukommen – dies jedenfalls ergab eine Analyse der Kammer im Jahr 2014. Zusatztafeln: Am wahrscheinlichsten ist derzeit aber ohnehin, dass man die alten Tafeln belässt und neue zur Erläute- rung installiert. Als Vorbild gilt hier die Stadt Salzburg, die nicht nur die Lebensläufe von Ns-größen ausschildert, sondern auch von emigrierten und enteigneten Persönlichkeiten (siehe links). Karin Schmidlechner, in der Kommission als Stellvertreterin von Stefan Karner tätig, kann sich eineweitere PREIS Variante vorstellen: „Dass nach einer allfälligen Umbenennung die Tafeln sehr wohl ausgetauscht werden, man diese aber mit einer Erklärung versieht.“Maßstäbe: Die Frage, warum etwa die Kernstockgasse (Kernstockwar ein deutschnationaler Dichter) bedenklich ist und Hunderte andere Straßennamen nicht, kennt Schmidlechner: „Das haben mich sogar gute Bekannte gefragt.“Die Antwort: „Es ging uns stets um das gesamte Leben und Schaffen. Und da konnte etwa das Erlangen einer humanistischen Haltung zu guter Letzt manches zurechtrücken.“Nachsatz: „Ich hab es schon im Rathaus überspitzt formuliert: Hätten wir die Maßstäbe in Sachen Demokratie und totalitäre Ansätze ganz streng angewendet, wären nicht viele Namen übrig geblieben.“Kosten: Die knapp vierjährige Arbeit der Kommission hat die Stadt Graz mit rund 150.000 Euro veranschlagt.
Publikation: Der Bericht der Kommission wird bald – zumindest in Auszügen – in den Grazer Stadtbibliotheken für interessierte Bürger aufliegen. Die gesamte Arbeit der Historiker soll heuer als „Sonderedition“des Historischen Jahrbuchs käuflich zu erwerben sein.