„Warum lassen wir Steirer uns ,von Wien‘ so viel gefallen?“
Leser sehen in der erneuten Verzögerung des Koralmtunnels eine Benachteiligung von Südösterreich und halten die Begründung vom „harten Gestein“für eine Ausrede, umzu sparen.
„Koralm: Ärger über nächste Verschiebung“, 24. 3.
Warum lassen wir Steirer und Kärntner uns „von Wien“so viel gefallen? Der Koralmtunnel war und ist ein ewiges Thema, das zuerst lange verhindert und jetzt offensichtlich weiterverzögert wird. Währenddessen wurde in Wien der Wienerwald- bzw. Lainzer Tunnel mit einer Gesamtlänge von immerhin nahezu 20 Kilometern (!!!) in einer Rekordbauzeit von acht Jahren von der restösterreichischen Öffentlichkeit nahezu unbemerkt errichtet. Ja, selbst viele Wiener zeigen sich heute noch erstaunt, dass es diesen Tunnel gibt und die Westbahn mittlerweile immerhin sechsgleisig unterwegs ist!
Währenddessen sind wir Steirer offensichtlich damit zufrieden, dass wir, in Richtung unseres wichtigsten Handelspartners Deutschland, zum Teil nach wie vor eingleisig durch das Ennstal wie mit der „Waldbahn“unterwegs sind. Koralmtunnel-fertigstellung wahrscheinlich am Sankt-nimmerleins-tag!
Dass diea2 in der Steiermark und Kärnten mit einer kleinen Verzögerung von 40 Jahren, gegenüber der ursprünglichen Planung, fertiggestellt wurde, kann rückblickend ja nicht einmal mehr alswitz gesehenwerden.
Keine Überraschung?
1,5 Kilometer vor dem Durchbruch des Koralmtunnels stellt unsere neue Bundesregierung fest, dass es schwerwiegende geologische Probleme gibt, sodass der Koralmtunnel voraussichtlich frühestens zwei Jahre später fertig wird. Offenbar ist diese neue Regierung der Meinung, dass man der Bevölkerung Südösterreichs jeden Humbug erzählen kann, denn die glauben ohnehin alles! Und das war sicher nicht das letzte Mal.
Nullsummenspiel
Wie sich die neue Regierung einen Orden an ihre Brust heften will mit ihrem Slogan „Sparen bei den Ausgaben“, sieht auf den ersten Blick ja ganz vernünftig aus, auf den zweiten Blick jedoch muss man erkennen, dass auf Kosten von Arbeitsplätzen gespart wird, siehe Koralmtunnel. Da wird mit der Ausrede, „das Gestein sei zu hart“, die Bauzeit um zwei Jahre verlängert, was zur Folge haben wird, dass durch diese Verzöge-
Ich danke dem Autor des Essays, Omar Khir Alanam, für seine Reflexion, wie er als syrischer Flüchtling in Österreich aufgenommen wurde. Er ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass nicht alle Asylsuchenden Wirtschaftsflüchtlinge, Drogendealer oder Sozialschmarotzer sind.
Omar hat sich an seine neue Heimat mit ihrer neuen anderen Kultur gut angepasst und möchte als Sozialarbeiter seine Dankbarkeit an die Österrei- cher zurückgeben. Er hat sich in Graz bereits gut integriert. Sein Essay enthält für mich aufrichtige Aussagen und drückt viel Weisheit aus.
In einem tibetischen Sprichwort heißt es: „Wo immer du Freunde hast, ist dein Land; und wo immer man dir Liebe schenkt, ist dein Zuhause.“
Gehrt Ettl, Frohnleiten