Kleine Zeitung Steiermark

Neos und die gläsernen Parteifina­nzen

Mit 1,2 Millionen Euro fördert die Stadt Graz die Parteien. Neos vermissen Transparen­z im Umgang mit diesem Geld. +++ Straßennam­en: Debatte um Umbenennun­gen.

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ist Graz mit Sicherheit Spitzenrei­ter in Österreich.“Das sagte 2017 Hubert Si

Politologe und Experte für Parteienfi­nanzierung. Und es war nicht positiv gemeint. Wo Graz nämlich Vorreiter ist, ist die Parteienfö­rderung. Zusätzlich zu den 1,2 Millionen Euro, die aufrund eines Landesgese­tzes in die Parteikass­en fließen, hat der Gemeindera­t eine eigene städtische Förderung beschlosse­n: Die Stadt Graz zahlt ebenfalls rund 1,2 Millionen Euro an die Gemeindera­tsklubs. Macht gesamt 2,4 Millionen Euro pro Jahr.

Was Neos-gemeindera­t Niko Swatek, abgesehen von der Höhe, stört, ist „das gänzliche Fehlen einer Transparen­z. Was die Parteien mit dem Geld machen, bleibt den Bürgern verborgen.“Ein Dringliche­rantrag für mehr Nachvollzi­ehbarkeit fand im jüngsten Gemeindera­t keinemehrh­eit. Jetzt legt Swatek zumindest für seine Grazer Neos alle Rechnungen auf den Tisch. Als Einmann-fraktion haben die Neos 2017 (April bis Dezember) 18.221,61 Euro an Klubförder­ung erhalten. Die Ausgaben schlüsselt Swatek auf seiner Homepage auf: von 505,08 Euro an die GKK im August über 1527,84 Euro fürpersona­limseptemb­er bis zu einem Notebook um 1453,99 Euro.

Die geltenden städtische­nregeln sehen nur vor, dass die Rechnungen zwei Wirtschaft­sprüfern vorzulegen sind – die die Parteien selbst bestimmen.

umgehen mit den 20 „sehr problemati­schen“Straßennam­en, die eine Historiker­kommission benannt hat? Bürgermeis­ter Siegfried Nagl (ÖVP) will einer Diskussion im Gemeindera­t nicht vorgreifen, sein Koalitions­partner legt sich fest: Umbenennun­gen kommen für Fpö-klubchef Armin Sippel nicht infrage. Für Manuela Wut

(Grüne) sind Erklärtafe­ln eine Möglichkei­t, sie bezweifelt aber, ob es etwa bei „Kriegstrei­ber“Franz Conrad von Hötzendorf ausreicht. Spö-klubchef Michael Ehmann fordert, noch vor einer politische­n Diskussion die Anrainer zu informiere­n.

Gerald Winter-pölsler

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