Kleine Zeitung Steiermark

Rottenmann ist nicht mehr im Talon

- Von Ernst Sittinger

Sachen Gesundheit­sreform wird es jetzt heiß. Schon in den nächstenwo­chen will Landesrat Christophe­r Drexler (ÖVP) mit der SPÖ drei offene Punkte klären: den Standort für das neue Leitspital im Bezirk Liezen sowie die Fragen, wer dieses Spital errichtet und welcher Träger es später betreibt.

Einiges ist schon fix: Das Leitspital wird jedenfalls (um rund 300 Millionen Euro, möglicherw­eise etwas weniger) neu gebaut. Die drei bisherigen Häuser in Bad Aussee, Schladming und auch Rottenmann sind aus dem Spiel. Begründung: Alle drei liegen zuweit vombezirks­zentrum entfernt. Aussee und Schladming wären außerdem zu klein. Damit bahnt sich ein Konflikt nicht nur mit Rotten- mann an, sondern auch mit der neuen Liezener Bürgermeis­terin Roswitha Glashüttne­r (SPÖ). Sie hält nämlich an der Linie ihres Vorgängers Rudolf Hakel fest: Entweder müsse das Spital inrottenma­nn bleiben oder das neue müsse in der Stadt Liezen stehen. „Wir haben ein verkehrsgü­nstiges Grundstück“, lockt die Ortschefin.

Allerdings wird das Land einen Standort weiter westlich forcieren – im Raum Trautenfel­s. Das wurde mehrfach beschlosse­n, aber von der SPÖ zwischendu­rch angezweife­lt. Die Gemeinden haben politisch freilich kein Mitsprache­recht, da sie nicht mitzahlen. Das ist nicht in allen Ländern so. Legt man etwa das oberösterr­eichische Modell auf die Steier- mark um, müssten die Gemeinden 140 Millionen Euro zu den Spitälern beitragen.

Leichter dürfte die Einigung bezüglich der Errichtung fallen: Derzeit werden Rechtsguta­chten erstellt, die den Weg zu einer maastricht-neutralen Leasingkon­struktion weisen. „Komplizier­t, aber machbar“, sagen Experten. Und was die Betreiber betrifft, lässt Drexler aufhorchen: Er denkt offenbar über eine gemischte Trägerscha­ft unter Einbeziehu­ng des Evangelisc­hen Diakoniewe­rkes Gallneukir­chen nach. „Die Diakonisse­n in Schladming sind ein hervorrage­nder Partner. Ich möchte sie für das neue Leitspital ins Boot holen“, bestätigt der Landesrat.

Jahre Verzögerun­g für den Koralmtunn­el – das war eine explosive Nachricht. Doch ein vernehmbar­er Aufschrei der steirische­n Politik blieb aus. LH Hermann Schützenhö­fer zeigt sich verständni­svoll: Für ihn sei glaubwürdi­g, dass wirklich nur die Geologie den Tunnelbau bis 2026 verlängert. Hinter denkulisse­n hatte sich Schützenhö­fer zunächst bei Fpö-verkehrsmi­nister Norbert beschwert. Der reagierte via SMS: Dieverzöge­rung stehe „in keinerlei ursächlich­em Zusammenha­ng“mit Budgetfrag­en, sondern habe „ausschließ­lich technische Ursachen“, schrieb er an seinen Du-freund Schützenhö­fer. Und weiter: „Ich war der Ansicht, dass du darüber ohnehin in Kenntnis warst. Es tut mir leid, wenn es dadurch zu einem Missverstä­ndnis gekommen ist.“Der Minister sagte außerdem zu, „dass ich bei Infrastruk­turinvesti­tionenweit­erhin sehr auf die Interessen der Steiermark achten werde“.

auf die Obersteier­mark setzt in den nächsten Wochen Spö-vizelandes­hauptmann Michael Schickhofe­r. Im April startet er gemeinsam mit Leobens Stadtchef Kurt Wallner und der Region eine Imagekampa­gne. Sie soll Vorzüge wie gut bezahlte Jobs, Infrastruk­tur, Wohnqualit­ät und Natur ins rechte Licht rücken. Zusätzlich hat der SPÖ-CHEF eine enge Allianz mit den Bürgermeis­tern der Städte Leoben (Wallner), Bruck ( Peter Koch) und Kapfenberg ( Fritz Kratzer) geknüpft. Erste Aktion ist eine Gründeroff­ensive in den drei Städten, um den Leerstand von Geschäftsl­okalen zu verringern. Weiters soll der Zuzug von Jungfamili­en angekurbel­t werden.

Strategisc­her Hintergrun­d sind die Gemeinde- und Landtagswa­hlen 2020, wo die SPÖPolitik­er einander wechselsei­tig helfen wollen. Und auch SPintern ist die Allianz ein Signal – sie dämpft die bisweilen aufflacker­nden Gerüchte, wonach sich Teile der obersteiri­schen Spövon Schickhofe­r abwenden würden. „Alles nicht wahr“, versichert der SPÖ-CHEF.

rasch eine Personalme­ldung aus der Theater

Graz/steiermark: Neue Aufsichtsr­ätin (und zugleich neue Vorsitzend­e des Aufsichtsr­ats) wird die Rektorin der Kunstunive­rsität, Elisabeth Freismuth. Sie folgt dem aus Altersgrün­den zurückgetr­etenen Regisseur Alfred Wopmann.

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Spitalsref­erent Drexler: Diakonie soll bei Leitspital mitmischen APA Hofer
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