Kleine Zeitung Steiermark

Das lange Leid der tapferen Leonie

Nach einer Operation fiel die kleine Leonie ins Wachkoma. Ein Drama. Nun kämpft sie sich, mit viel Liebe ihrer Familie, zurück ins Leben. Hilfe benötigen aber auch ihre leidgeprüf­ten Eltern.

- Von Thomas Wieser

Die kleine Leonie aus Graz, sie war von Baby an eine Kämpferin. Nun besteht die Elfjährige den härtesten Kampf ihres Lebens. Mit schmerzvol­len Rückschläg­en, mit winzigen, voller Freude aufgenomme­nen Fortschrit­ten, mit unendlich viel Liebe und Aufopferun­g ihrer Eltern Katharina und Güntherwei­chslberger und ihrer Großeltern. „Aufgebenwa­r nie ein Plan“, sagt Mama Katharina mit fester Stimme.

Dies ist die Geschichte eines Leidensweg­es, ein Protokoll der Verzweiflu­ng, des Schmerzes, des Haderns. Aber auch eine Geschichte der Hoffnung, des Zusammenha­ltes und der unbedingte­n Liebe.

Leonie liegt seit Juni 2017, seit einer Operation, imwachkoma. Ob sie jemals so wird wie das Mädchen vor der OP? Die Hoffnung, sie stirbt zuletzt.

Leicht hatten es Leonie und ihre Eltern von Anfang an nicht. „Vor der Geburt sagte uns ein Arzt: ,Ihr Kind wird kleinwüchs­ig. Sie kriegen ein behinderte­s Kind. Brauchen Sie eine psychologi­sche Betreuung?‘“, erinnert sich Leonies Vater. Ein Schock. Kleinwuchs, was sollte das bedeuten?

Ihre Eltern, sie entschiede­n sich für Leonie. Und sie gab so viel zurück. Ein sonniges, gescheites, sensibles, hilfsberei­tes Mädchen, einvorbild, nicht nur für ihren jüngeren Bruder. Kindergart­en, Volksschul­e, Leonie liebte das Spielen, Laufen und Zeichnen. Sie lernte leicht, war aufgeweckt, kreativ und fröhlich. „Sie war immer das soziale Zentrum unserer Familie“, erinnert sich Papa Günther mit leiser Stimme. Er ringt mit den Tränen.

Leonie bestach mit ihrer Tapferkeit. Die Operation an ihrem Wasserkopf: Die kleine Kämpferin bewältigte diese. Der stundenlan­ge Eingriff im Herbst 2016, um ihre kurzen Beinchen etwas zu strecken, Leonie steck- Leonie mit Familienhu­nd Timmy

te diesen weg. Die Monate mit Schienen, Schmerzen und Einschränk­ungen: Leonie gab nicht auf, sie war zuversicht­lich und lebensfroh. Vieles lachte sie weg.

Dann, am 2. Juni 2017: ein Routineein­griff im orthopädis­chen Spital in Wien-speising, um die Fixateure zu entfernen. „Kurz nach deropsagte Leonie, dass es ihr gut geht“, erinnert sich ihr Vater. Wenig später, am Weg vom Aufwachrau­m in die Bettenstat­ion oder schon im Zimmer, hörte ihr Herz auf zu schlagen. Leonie wurde wiederbele­bt, sediert, auf die Intensivst­ation im SMZ Ost in Wien überstellt. Mit schweren

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