Die aktuellen Maschen der Betrüger
Die einen locken fantasiereich Geld heraus, die anderen räumen Konten gleich selbst leer: Trickbetrüger haben immer Saison.
Mit einem Zettel, dass sie für sehbehinderte Kinder Spenden sammeln würde, spricht eine Frau einen Pensionisten in Hartberg an. Er gibt drei Euro, dann fehlen 300 aus der Geldbörse.
Ein „Polizist“ruft nächtlicherweise eine Kapfenbergerin (82) an. Man habe gerade Einbrecher ertappt und dabei einen Zettel u. a. mit ihrer Adresse gefunden. Obsie Geld oder Schmuck daheim habe?
Ein Heiratsschwindler (73) lockt einer Wienerin insgesamt 90.800 Euro (!) heraus.
Drei Beispiele aus jüngster Zeit, eine Gemeinsamkeit: Der Fantasie von Betrügern sind keine Grenzen gesetzt. Klaus Murtinger und Daniela Schuster von der Betrugsgruppe der Kripo Graz wissen das bes- tens, kennen die Tricks – und können trotzdem oft nicht mehr helfen: weil Täter zu raffiniert, Opfer zu gutgläubig gewesen sind. Und weil sich mit dem Internet heute alles in einem unglaublichen Tempo abspielt: Ganoven schlagen schon noch auf der Straße oder vor der Haustüre zu – vor allem aber sind sie imweltweiten Netz daheim, das ihnen mit Geschwindigkeit und Anonymität direkt in die Hände spielt. Zudem kennen sie die Schwächen potenzieller Opfer, finden „den Punkt, auf den diese anspringen“: Mitleid, Geldgier, Einsamkeit ...
Vorsichtig und kritisch zu sein, empfehlen die Fachleute. Keine sensiblendaten bekannt geben, kein Geld an Unbekannte überweisen (und seien sie noch so nett) und im Zweifelsfall die Polizei einschalten.