Kleine Zeitung Steiermark

„Soschaffen­wir die Ziele nicht“

Der Ökonom Stefan Schleicher hält die Regierungs­pläne für ungenügend.

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Wie

STEFAN SCHLEICHER: Zunächst ist als Pluspunkt zu vermerken, dass es jetzt endlich einmal ein derartiges Dokument gibt. Die alte Regierung ist daran ja gescheiter­t, die jetzige war stark unter Zugzwang, weil es eine Eu-vorgabe gibt, laut der eine solche Strategie bis Ende Juni vorliegen muss. Also war man gezwungen, zu handeln.

tauglich ist die nun vorliegend­e Klima- und Energiestr­ategie? Ist das Ergebnis zufriedens­tellend?

Die Regierung hat sich selbst gefesselt mit der Festlegung, dass der Finanzrahm­en nicht verändertw­erden darf. Die ganz großen Infrastruk­turaufgabe­n, die auf uns warten, sind so sicher nicht zu stemmen. Es geht da um die Umstellung des gesamtenmo­bilitätssy­stems, nicht nur um die ÖBB und die Elektromob­ilität, wie es Minister Hofer dargestell­t hat. Es ist möglich, aber nur mit großen Anstrengun­gen. Schließlic­h muss man den Trend steigender Emissionen in diesem Sektor brechen. In dieser Strategie sehe ich aber fast nur allgemeine Empfehlung­en und keine klaren Vorgaben. „Esfehlenvo­rgaben“: Schleicher

Die Mobilität soll bis 2030 rund ein Drittel ihrer Emissionen einsparen. Ist das realistisc­h? Was müsste denn geschehen?

Als Erstesmüss­te das Diesel-privileg abgebaut werden, im nächsten Schritt müsste man über eine Anpassung der Mineralöls­teuer nachdenken. Auch die Pendlerpau­schale hat viel zu wenig Treffsiche­rheit. Das sind für die Regierung alles Tabuthemen. Aber jeder Experte weiß, dass es ohne diese grundlegen­de Basis nicht geht.

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