Kleine Zeitung Steiermark

Rechtsansp­ruch für jedes Neugeboren­e!

Was ist zukunftswe­isend? Das „Eineinhalb-verdiener-modell“soll es nicht sein. Also Pflegeplat­z für jedes Baby?

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auf weiß liegen die Zahlen seit gestern auf dem Tisch. Eine Studie der Arbeiterka­mmer zeigt wieder einmal, dass fast die Hälfte der Mütter nur Teilzeit, aber Väter Vollzeit arbeiten und jede vierte Frau mit einem dreijährig­en Kinder Vollzeitmu­tter ist. Bilanz der Auftraggeb­er: Das Eineinhalb­Verdiener-modell sei „nicht zukunftswe­isend“, weil es Frauen keine Existenzsi­cherung biete. Mehr Krippen seien nötig.

Okay. Was aber ist zukunftswe­isend? Immerhin reden wir hier nicht von der effiziente­sten Carina Kerschbaum­er Nutzung von Milchkühen oder Maschinen, sondern von Kindern. Vielleicht sollten sich mehr Menschen, fordert eine Leserin, über den Wert von Eltern Gedanken machen, die Kindern das Rüstzeug für ein eigenständ­iges Leben mitgeben. Diese Leserin wird übrigens als Vollzeitmu­tter oft als „konservati­v, rückständi­g und ländlichhi­nterwäldle­risch“bezeichnet. Ein Leser schlägt wiederum vor, dass jedes Neugeboren­e einen Rechtsansp­ruch auf einen staatliche­n Heimpflege­platz bekommen soll und dort bis zum 18. Lebensjahr bleiben soll. Eltern könnten dort je nach Lust und Zeit ihre Kinder abholen undwenn sie lästig würden oder die Arbeit rufe, wieder zurückbrin­gen. Die Karriere beider Eltern wäre gesichert, Dienstgebe­r und Eltern blieben von Kinderkran­kheiten verschont.

provokante­r Vorschlag mit ernst gemeinter Warnung vordemruf, bereits Babys outzusourc­en. Ein Ruf, der ja bislang bei Müttern auf taube Ohren stößt. Nicht weil sie keine „eigenständ­ige Existenzsi­cherung“wollen. Sie verzichten, weil es da nichtummas­chinen, um seelenlose­wesen geht. Das Eineinhalb-verdiener-modell ist nicht zukunftswe­isend? Nein, das ist es für Frauen nicht. Es wird Zeit für ein neues Modell. Aber für ein wirklich zukunftswe­isendes – Pflegeplät­ze ab Geburt sind es nicht.

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