„Ein Verwaltungssystem wie einst in der Monarchie“
Ärztekammer- und Gebietskassen-chefs aller Bundesländer wehren sich gegen die Reformpläne der Regierung. Leser plädieren hingegen für eine Zusammenlegung, Vereinheitlichung der Leistungen und Senkung der Kosten.
„GKK: Proteststurm gegen Zerschlagung“, 31. 3.
Aus dem Gejammere und Geschrei der federführenden Manager der neun Gebietskrankenkassen und der zweiundzwanzig Sozialversicherungsträger merkt mandieangst dieser Leute, ihre gut bezahlten Jobs zu verlieren. Sie versuchen mit allen Mitteln, die längst fällige Reform zu verhindern. Auch die Argumentation ist schwach und nicht überzeugend. In einem kleinen Land wie Österreich von „Regionalität“zu sprechen, zeigt, dass diese Leute noch nie über unsere Grenzen hinausgekommen sind. Dass die Ärztekammer da mitmacht, zeigt auch ihre Abhängigkeit und wie erpressbar sie im Kampf um die begehrten Kassenverträge ist.
Ich hoffe, dass sich Sebastian Kurz und seineregierungspartner nicht in ihrer Absicht einer längst fälligen Reform beeinflussen lassen! Die vorherigen Regierungen wussten genauso darüber Bescheid, waren aber zu feige, diesereformin Angriff zu nehmen.
Hanns Kottulinsky, Neudau
Reformen erfordern Mut
Österreich hat so viele Einwohner wie eine einzige Stadt, z. B. New York. Dennoch leisten wir uns ein Verwaltungssystem wie einst die Donaumonarchie. Sobald eine Regierung aber Ernst macht und es wirklich wagt, die Verwaltung zu vereinfachen, wird sofort dagegen gewettert und mobilisiert.
Es darf sich alles ändern, solange ja nicht die eigene Institution, das eigene Bundesland, die eigene Gemeinde oder gar das eigene Vermögen davon betroffen ist. Da nehmen wir lieber aufgeblasene und teure Strukturen, unendliche Behördenwege und eine Zweiklassen-gesellschaft im Gesundheitswesen in Kauf. Reformen und Veränderungen erfordern Mut. Es wird sich zeigen, ob die Regierung, aber auch die Krankenkassen und Länder diesen aufbringen. Wolfgang Palle, Graz
Plötzliche Einigkeit
Es ist wirklich interessant: Wenn von der neuen Regierung endlich einmal eine vernünftige Reform angedacht und auch beschlossen wird, gibt es natürlich sofort einen Proteststurm dagegen. Dabei ist diese Reform der Krankenkassen schon längst überfällig. Nicht nur, dass es unterschiedliche Leistungen für ein und dieselben Fälle gibt, auch diverse Behandlungsarten sind unterschiedlich in ganz Österreich (auch unter den GKK!). Da ist es nur vernünftig, diese Leistungen einheitlich und zentral vorzugeben.
Was mir auffällt, ist, dass sich plötzlich alle Obleute und Kammervertreter einig sind, was bei Leistungsabsprachen nicht immer der Fall war. Aber es geht denen ja speziell um die Köpfe, die bei einer Zentralisierung zu viel sind. Also um gut bezahlte Posten, die es dann plötzlich nicht mehr gibt. Appell an die Regierung: beschlossene Reform durchziehen!
Ing. Josef Grössl, Vasoldsberg
Osterbotschaft
Der Serien-beitrag von Bertram Karl Steiner ist perfekt gelungen! Die Idee des österlichen Puzzles ging ins Herz. So war’s ja sicher auch für diemenschen dieser Zeit. Nach und nach setzt sich ein Bild zusammen, das im Gesamten die Osterbotschaft sichtbar macht.
Karlheinz Bliemegger, Graz
Nur einige Stunden
LB „Lärmräder“, 28. 3.
Für mich ist es erschreckend, dass es Menschen gibt, die einem ganzen Berufsstand fast verachtend begegnen. Die „permanente“Lärmbelästigung beschränkt sich doch nur auf eini- ge Stunden im ganzen Jahr, in normalen Jahren wird es gar nicht passieren. Oder in wie vielen Jahren bisher haben die Winzer mit Feuer die Luft verpestet? Undwenn, dann können vier bis fünf Stunden das Einkommen des ganzen Jahres retten. Wer denkt sich etwas dabei, wenn er mit dem ach so leisen Jumbojet in den Urlaub fliegt? Vielleicht noch südafrikanischenwein trinkt, weil dort das Frostproblem im Frühjahr nicht existiert, während die Landwirte sich um ihr Fortkommen kümmern müssen und ganz nebenbei die Landschaft pflegen. Nicht anders bei den Nutztieren, sie dürfen keinen Lärm und keinen Geruch erzeugen, aber das Schnitzel schmeckt vorzüglich, je billiger, desto besser! In diesem Sinne sollte man eventuell auf den Balken im eigenen Auge achten, ehe man den Splitter im Auge des anderen sucht.
Josef Kainz, Buch St. Magdalena
Es ist Heinz Fischer zuzustimmen, wenn er dafür eintritt, dass unsere ethischen Standards prinzipiell auch für Asylanten gelten müssen. Ich kann