„Salzburg für Österreich“
Was damals im Laufe der Uefa-cup-spiele des Spieljahres 1993/94 geschah, kann, ohne zu übertreiben, als „Wunder von Salzburg“bezeichnet werden. Die Fußballmannschaft Austria Salzburgversetztenichtnurdas ganze Land Salzburg in unfassbare Euphorie, sondern eroberte auch die gesamte österreichische Fußballnation wie im Fluge. Unter demmotto „Salzburg für Österreich“füllte das bunt zusammengewürfelte Team, unter anderem gespickt mit Akteuren aus allen Gauen des Salzburger Landes, das Wiener Stadion ein ums andere Mal bis auf den letzten Platz. Die Stimmung war großartig, jeder wollte in irgendeiner Form dabei sein und es gab auf einmal Groupies wie sonst nur bei Rockkonzerten. Kreischende Mädchen, vor denen unsere feschen jungen Spieler nach dem Match regelrecht flüchten mussten. Ich war damals schon 38 Jahre alt, mich haben sie nicht verfolgt, dabei wäre ich der Einzige gewesen, der vor Müdigkeit nicht hätte davonlaufen können. Aber das ist eine andere Geschichte. atsache war, dass durch jeden weiteren internationalen Erfolg, durch überragendetormannleistungen oder spielentscheidendetore für die Fans neuehelden geborenwurden. Inwirklichkeit war der
Tgrößte Held jedoch unsere Mannschaft. Daswerkl lief wie geschmiert! Es ist für mich auch heute noch kaum zu glauben, wie sichmanchespieler aus der funktionierenden Gemeinschaft heraus mit denaufgaben steigerten, über sich hinauswuchsen und auf einmal mentale Kräfte mobilisierten, die ich ihnen nie zugetraut hätte. Aus der winzigen, unbekannten Salzburger Austria wurde eine selbstbewusste Truppe, ein richtiger Europacupfighter, der auf einmal international von allen geschätzt, ja sogar gefürchtet wurde. eute, also 24 Jahre später, hat wieder eine Salzburger Mannschaft unsere Spur von damals aufgenommen. Ein junges, dynamisches Team, zusammengemischt aus Akteuren vier verschiedener Kontinente, ist drauf und dran, Fußballgeschichte zu schreiben. Es lacht mir das Herz, wenn ich Stefan Lainer, HeeChan Hwang, Amadou Haidara und Co. über den Platz fegen sehe. Kein Grashalm ist vor ihnensicherundderballführende Gegner wird zu zweit, zu dritt angepresst, dassihmhörenund Sehen vergeht. Nach Ballgewinn geht die Post ab, wird in höchstem Tempo nach vorne kombiniert, um so schnell wie möglich zum Abschluss zu kommen. Es gibt schönere Dinge imleben, als gegen diese
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