Physik als Leidenschaft
Seit 20 Jahren ist Gerhard Haas untrennbar als Organisator und Mentor mit dem „Austrian Young Physicists’ Tournament“verbunden.
man den Weissenberger-effekt am Spätzleteig oder beim Kuchenmachen sehen kann, ist für Gerhard Haas ein physikalischer Vorgang, der ihn aus wissenschaftlicher Sicht seit 20 Jahren speziell begleitet. Nicht, weil er als Bäcker Karriere machen wollte. Keineswegs. Der Effekt ist ein Grund, warum der pensionierte Lehrer für Physik und Mathematik seit damals eng mit dem „Austrian Young Physicists’ Tournament“, der Vorentscheidung für Physik-weltmeisterschaften für Oberstufenschüler, verbunden ist.
„Mein Schülerteam hatte damals in Wien wirklich ausgezeichnete Lösungsansätze, nur leider hat die Jury, Gymnasiallehrer ohne Faible für ange-
wandte Physik, das nicht verstanden“, erzählt er. Erst wollte sein Schülerteam, das den dritten Platz belegte, alles hinschmeißen, doch dann hieß es: „Jetzt erst recht.“
„Wir haben dann vier Mal in Folge gewonnen“, erzählt Haas, der den Bewerb nun schonzum14. Mal an dermontanuniversität Leoben organisiert. „Gemeinsam mit Georg Hofferek bin im am längsten Neuen Gymnasium in Leoben. Seit 2003 unterrichtet er an der FH Joanneum in Kapfenberg und ist Pädagogischer Leiter der Werkmeisterschule für Maschinenbau und Betriebstechnik am bfi Leoben.
mit dabei“, erzählt er. Der Bewerb hat mittlerweile nicht nur in Fachkreisen einen hervorragenden Ruf. Auf höchstem Niveau arbeiten junge Leute wissenschaftlich an Problemlösungen und präsentieren diese in englischer Sprache vor einer hochkarätig besetzten Fachjury. Haas ist nicht nur als Organisator mit dabei, sondern auch als Mentor für die jungen Leute. „Es ist immer wunderbar anzuschauen, wie wissenschaftlich kreative Lösungen erarbeitet werden. Dahinter steckt viel Training, um das Gelernte umzusetzen und neue Lösungen für Aufgabenstellungen zu finden“, erzählt Haas begeistert.
Schülerinnen und Schüler hat er erfolgreich in Richtung Naturwissenschaften geführt. Aus den erfolgreichen Teams des Vaters eines Sohnes sind mittlerweile vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler hervorgegangen. Einige von ihnen kommen sogar aus den USA, Deutschland oder der Schweiz zum heute, Donnerstag, an dermontanuni Leoben beginnenden Vorentscheid für die diesjährige Physik-wm, die dieses Mal in Peking stattfindet. „Einfach nur, um zu helfen. Sie sind dem Bewerb und auch mir sehr verbunden“, erzählt Haas stolz, der in seiner Freizeit leidenschaftlich gerne Tennis spielt.