Kleine Zeitung Steiermark

Umfrage: Mehrheit für Hundesteue­r-aus

- Von Michael Kloiber

Grüne befürchten, dass weniger Grazermit ihren Hunden in die Hundeschul­e gehen. Und: Neue Details zur Lustbarkei­tsabgabe.

Die Stadt will die Hundesteue­r abschaffen – ist das eine gute Idee?“Mit dieser Frage konfrontie­ren wir die User seit Dienstagab­end auf www.kleinezeit­ung.at/graz. Bis gestern Abend nahmen 723 Personen an der Abstimmung teil. Das Ergebnis: 52 Prozent empfinden das Aus für die Abgabe als gute Idee, 26 Prozent sind dagegen und 22 Prozent stimmen den Plänen zu, sofern die Besitzer im Gegenzug bei Vergehen stärker zur Kasse gebeten werden.

So eindeutig wie bei der Online-befragung ist die Meinung in Graz allerdings nicht: Tierschutz­ombudsfrau Barbara Fiala-köck kritisiert die Maßnahme ebenso wie Spö-landesrat Anton Lang (siehe Seite 14/15). Auch im Grazer Rathaus herrscht Uneinigkei­t: Seitens des grünen Gemeindera­tsklubs betont man, dass Schwarz-blau das Konfliktpo­tenzial zwischen Hundehalte­rn und Nicht-hundehalte­rn schüren würde. Für die Partei geht auch ein wichtiger Anreiz für den Besuch der Hundeschul­e verloren. Bisher mussten Frauchen und Herrchen weniger Abgabe zahlen, wenn sie eine Ausbildung bei einem tierschutz­qualifizie­rten Trainer absolviert­en. Gibt es keine Steuer und damit keinen Anreiz mehr, befürchten die Grünen, dass viele gar nicht mehr in die Hundeschul­e gehen. Dabei sei gerade in der Stadt ein guter Gehorsam bei Hunden wichtig. Die SPÖ wiederum hätte eine Investitio­n in Hundewiese­n oder Öffis präferiert. Mehr Freude bereitet da das Aus für einen Teil der Lustbarkei­tsabgabe: KPÖ, Neos und SPÖ sehen eine langjährig­e Forderung erfüllt. Wenngleich Neos-mandatar Niko Swatek darauf verweist, dass das versproche­ne Ende nur einen Teil von fünf Aspekten der Abgabe betrifft – nämlich jenen für Tanzverans­taltungen.

Weiterhin eingehoben wird die Abgabe demnach für Erotikvera­nstaltunge­n, Vergnügung­sparks und Kinovorfüh­rungen: „Jede Filmvorfüh­rung versteuert die Stadt mit 10 Prozent des Ticketprei­ses. Das macht den Kinoabend für Grazer teurer und nimmt den Spaß“, sagt Swatek. Allein aus der Filmabgabe sind im ersten Halbjahr 2017 knapp 330.000 Euro in die Stadtkasse geflossen, 2016 waren es mehr als 630.000 Euro.

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