Umfrage: Mehrheit für Hundesteuer-aus
Grüne befürchten, dass weniger Grazermit ihren Hunden in die Hundeschule gehen. Und: Neue Details zur Lustbarkeitsabgabe.
Die Stadt will die Hundesteuer abschaffen – ist das eine gute Idee?“Mit dieser Frage konfrontieren wir die User seit Dienstagabend auf www.kleinezeitung.at/graz. Bis gestern Abend nahmen 723 Personen an der Abstimmung teil. Das Ergebnis: 52 Prozent empfinden das Aus für die Abgabe als gute Idee, 26 Prozent sind dagegen und 22 Prozent stimmen den Plänen zu, sofern die Besitzer im Gegenzug bei Vergehen stärker zur Kasse gebeten werden.
So eindeutig wie bei der Online-befragung ist die Meinung in Graz allerdings nicht: Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-köck kritisiert die Maßnahme ebenso wie Spö-landesrat Anton Lang (siehe Seite 14/15). Auch im Grazer Rathaus herrscht Uneinigkeit: Seitens des grünen Gemeinderatsklubs betont man, dass Schwarz-blau das Konfliktpotenzial zwischen Hundehaltern und Nicht-hundehaltern schüren würde. Für die Partei geht auch ein wichtiger Anreiz für den Besuch der Hundeschule verloren. Bisher mussten Frauchen und Herrchen weniger Abgabe zahlen, wenn sie eine Ausbildung bei einem tierschutzqualifizierten Trainer absolvierten. Gibt es keine Steuer und damit keinen Anreiz mehr, befürchten die Grünen, dass viele gar nicht mehr in die Hundeschule gehen. Dabei sei gerade in der Stadt ein guter Gehorsam bei Hunden wichtig. Die SPÖ wiederum hätte eine Investition in Hundewiesen oder Öffis präferiert. Mehr Freude bereitet da das Aus für einen Teil der Lustbarkeitsabgabe: KPÖ, Neos und SPÖ sehen eine langjährige Forderung erfüllt. Wenngleich Neos-mandatar Niko Swatek darauf verweist, dass das versprochene Ende nur einen Teil von fünf Aspekten der Abgabe betrifft – nämlich jenen für Tanzveranstaltungen.
Weiterhin eingehoben wird die Abgabe demnach für Erotikveranstaltungen, Vergnügungsparks und Kinovorführungen: „Jede Filmvorführung versteuert die Stadt mit 10 Prozent des Ticketpreises. Das macht den Kinoabend für Grazer teurer und nimmt den Spaß“, sagt Swatek. Allein aus der Filmabgabe sind im ersten Halbjahr 2017 knapp 330.000 Euro in die Stadtkasse geflossen, 2016 waren es mehr als 630.000 Euro.