Dynamische Drehscheibe für junge Jobsuchende
Lehrstelleninitiative „10.000 Chancen“gastierte in Graz.
Initiator Bernhard Ehrlich
Am frühen Vormittag ist in den Gesichtern noch eine gewisse Anspannung abzulesen. In den Gesichtern der mehr als 200 Jugendlichen ebenso wie in jenen der zahlreichen Personalreferenten, die sich in der Messehalle A in Graz zu einem ganz besonderen Aktionstag versammelt haben. Bernhard Ehrlich und seinteamder privaten Initiative „10.000 Chancen“machen zum ersten Mal außerhalb von Wien Station. 16 Unternehmen – von den ÖBB über Handelsriesen wie Spar, Hofer, Media Markt/saturn oder Hornbach bis hin zu Industriegrößen wie Mayr Melnhof Holz oder Sappi – sind vertreten. Mittels „Speed-dating“wird in jeweils siebenminütigen Bewerbungsgesprächen nach Lehrlingen „gefahndet“. Jeder teilnehmende Jugendliche absolviert an diesem Tag damit 16 Bewerbungsgespräche. Eine ganztägige Herausforderung, für Bewerber wie Betriebe.
Die Jugendlichen wurden auf diesen „Tag X“intensiv vorbereitet, etwa in Form von Bewer- bungstrainings und Coachings. Der Bewerbungstag selbst ist akribisch durchgetaktet.
Bernhard Ehrlich definiert seine in dieser Formeinzigartige Initiative als Gelegenheit, um „arbeitswillige Menschen rasch und unbürokratisch in den Arbeitsmarkt zu bringen“. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Jugendlichen mit Migrationshintergrund sowie Menschen mit Beeinträchtigungen, also jenen Personengruppen, die es trotz Hochkonjunktur und demografischem Dilemma am Arbeitsmarkt oft nicht leicht haben. „Solche Erfahrungen wie hier können für diese Jugendlichen lebensverändernd sein, weil sie zuvor oft mit zahlreichen Absagen bei der Jobsuche konfrontiert waren“, so Ehrlich.
Silvia Angelo, Vorstand in der ÖBB Infrastruktur AG, betont, dass mit der Teilnahme ihres Unternehmens an dieser Aktion auch das Statement einhergehe, „wie wichtig die Lehrlingsausbildung grundsätzlich ist“. Auch Spar-geschäftsführer Christoph Holzer, das Handelsunternehmen sucht allein heuer 100 neue Lehrlinge in der Steiermark, streicht die essenzielle Bedeutung der dualen Ausbildung hervor. Manfred Neuper