Woods: Zwischen Genie und
Heute startet das US Masters. Und die Golfwelt blickt auf Tigerwoods, der zum erweiterten Kreis der Favoriten zählt. Auch Bernd Wiesberger hofft in Augusta auf ein starkes Ergebnis.
Als Tiger Woods aufgrund seines wehen Rückens nicht mehr Teil des GolfWanderzirkus war, glich das jener Zeit, als Tennis-krösus Roger Federer verletzungsbedingt eine längere Auszeit nehmen musste. Die Welt des Sports drehte sich zwarweiter, doch es war nicht mehr dasselbe. Eine nicht nur von eingefleischten Sportfans als Leere empfundene Zeit, sondern eine Tatsache, die sich auch nachweislich in der medialen Welt widerspiegelte. Mit der Absenz des „Tigers“, dem Fehlen des gepriesenen Zugpferdes, ging die globale Golf-berichterstattung merklich zurück.
So lässt sich vierfache Masters-triumphator nun endlich wieder auf der großen Bühne zurück. Und das nicht nur als bemitleideter, gefallener Held, sondern als wiedererstarkter Mitfavorit.
20 Mal hat der Kalifornier in seiner einmaligen Karriere bereits in Augusta abgeschlagen, 13 Mal davon landete er zumindest in den Top acht, nur ein Mal (1996) verpasste er dencut. Doch diese goldenen Zeiten schienen vorüber – Rückenoperationen zwangen ihn 2014 und 2016 zu Absagen, 2015 reichte es nur für den 17. Platz.
Alles Schnee von gestern. Wie ein trotziges Stehaufmännchen bäumte sich der heute 42-Jährige, den schon viele Experten in die vorzeitige Golfrente verabschiedet hatten, immer wieder gegen noch so große, meist selbst verursachte Hindernisse auf. Neben Verletzungen, Trainer- und Caddie-wechsel sowie Schwungumstellungen machte sich der 14-fache Major-triumphator auch mit privaten Eskapaden immer wieder selbst das Leben schwer.
Wie etwa mit seinen unzähligen Affären, die 2010 zur Trennung von Ehefrau Elin Nordegren führten. Wie etwa jene Festnahme, als er 2017 unter Medikamenteneinfluss hinterm Steuer saß. Oder wie auch die Nacktfotos, die heuer im Zusammenhang mit dem Datenklau vomhandy seiner Ex-partnerin Lindseyvonn insnetz geraten sind.