Auf Einkaufstour in Österreich
Auch für die Steiermark ist China ein wichtiger Markt. Chinesen haben sich aber auch in viele Firmen eingekauft.
fast genau einem Jahr ist auch eine große steirische Wirtschaftsdelegation zu einer einwöchigen Chinamission aufgebrochen. Mit einem Exportvolumen von rund einer Milliarde Euro liegt China für die Steiermark – hinter Deutschland, Italien und den USA – auf Rang vier der wichtigsten Außenhandelsdestinationen. „Der Markt ist ungebrochen stark und damit wichtig für die steirische Wirtschaft“, betont Industrie-präsident Georg Knill. Auch die Investitionen in China durch heimische Unternehmen würden weiter zunehmen. Gute Geschäftschancen gebe esweiterhin in den Bereichen Umwelttechnik, Gesundheit, Nahrung und Mobilität, betont Knill, der mit seinem eigenen Unternehmen stark mit Glasfasertechnik in China vertreten ist. „China ist bei Breitband weltweit mittlerweile führend.“
Der steirisch-chinesische Brückenschlag spiegelt sich aber auch bei anderen Entwicklungen wider. Denn China ist europaweit auf Einkaufstour. Akquiriert werden vor allem „technologielastigeunternehmen“, wie der Außenhandelsdelegierte Martin Glatz betont. Das zeigt sich auch in der Steiermark. So steht etwa der Autozulieferer Austria Druckguss aus Gleisdorf seit 2016 zur Gänze im Eigentum der chinesischen Zhongding-gruppe. In Grambach wurde im Vorjahr der starkwachsendeautomatisierungsspezialist M&R von der Joyson Electronics von Investor Jeff Wang übernom- men und firmiert seither unter „PIA Automation Holding“. Am Standort südlich von Graz wird seither kräftig investiert und ausgebaut. Auch der Motorenhersteller ATB – mit seinem Werk in Spielberg – ist 2011 nach dem Zerfall der ATec-gruppe in den chinesischen Händen der WolongGruppe gelandet. In Kärnten sorgte zuletzt die Übernahme des einst von Bosch und Mahle gegründeten Turboladerwerks in St. Michael durch BMTS Technology für Aufsehen. Mit FACC, Rosenberger, Palfinger, Diamond Aircraft und (vermutlich bald) auchwolford haben weitere namhafte österreichische Unternehmen chinesische Gesellschafter.
resultierende Frage nach „Technologietransfers“wird in Europa teils auch kritisch gesehen. Die Eu-kommission will sich Übernahmen europäischer Unternehmen durch chinesische Investoren künftig jedenfalls grundsätzlich genauer ansehen.
Für Knill ist klar: „Es ist ein klares Staatsziel in China, Technologien, über die man selbst nicht ausreichend verfügt, zuzukaufen.“Hier sei eine ganz „gezielte Einkaufspolitik“zu beobachten.
Für den Erfolg im China-geschäft sei ein Technologievorsprung jedenfalls essenziell. „China ist ein preissensibler Markt, nur mit Qualität und hohem technologischen Know-how lassen sich entsprechende Preise durchsetzen“, so Knill. Industrie-präsident Georg Knill