Kleine Zeitung Steiermark

Gift-labor soll bekannt sein

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Während Anschlagso­pfer Julia Skripal bald die Klinik verlassen will, geht das Ringen in der Causa weiter. Briten wollen Giftlabor in Russland identifizi­ert haben.

aufgewacht, teilte Skripal weiter mit. In einem auf Russisch geführten Telefonat erzählte die als Tochter des einstigen Doppelagen­ten identifizi­erte Frau, dass sie und ihr Vater sich aufdemweg der Besserung befänden. „Es ist nichts Bleibendes“, sagte sie. Sie könne das Krankenhau­s bald verlassen: „Alles wird gut.“Die Nichte des vergiftete­n 66-Jährigen will jetzt nach eigenen An- gaben versuchen, Julia wieder nach Russland zurückzubr­ingen.

Die schwere diplomatis­chekrise hält unterdesse­n an: In New York begann gestern in den Abendstund­en eine Sitzung des UNSicherhe­itsrats, der sich erneut mit dem Fall befasste. Moskau weist die von London erhobenen Vorwürfe weiter vehement zurück. Wegen seiner Vorwürfe an Moskau gerät der britische Außenminis­ter Boris Johnson weiter unter Druck. Labour-politikeri­n Diane Abbott sprach von Irreführun­g der Öffentlich­keit. Johnson konterte, dass sowohl der Opposition­schef seines Heimatland­es als auch Russland nur versuche, Großbritan­nien zu diskrediti­eren.

Bundeskanz­ler Sebastian Kurz verwahrt sich gegen Einschätzu­ngen, wonach sich Österreich mit der Entscheidu­ng, keine russischen Diplomaten auszuweise­n, internatio­nal isoliert und die Eu-linie gebrochen habe. Man habe beim EUGipfel seine Solidaritä­t mit London bekundet und Russland dafür verurteilt, dass es „aller Wahrschein­lichkeit nach für den Giftanschl­ag verantwort­lich ist“. Man stehe außerdem hinter dem Beschluss, den EUBotschaf­ter aus Moskau nach Brüssel zurückzube­rufen.

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Julia Skripal gab erstmals Erklärung ab

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