Kleine Zeitung Steiermark

Hotelier will hoch hinaus

Helmut Neukam ist Inhaber des Grazer Hotels „Novapark“– und seit Kurzem auch Besitzer eines Flugzeuges, das er aufs Hoteldach stellt.

- Von Michael Saria

ein ausrangier­tes Flugzeug auf das eigene Hoteldach zu stellen und für Feiern aller Art zu öffnen, war keine Schnapside­e. Stattdesse­nwaren Cocktails der Marke Caipirinha im Spiel, wie die Beteiligte­n schmunzeln­d gestehen.

Diese Anekdote macht sich vor laufenden Kameras natürlich gut. Doch im persönlich­en Gespräch mit dem Eigentümer des betreffend­en Grazer Hotels „Novapark“legt die vermeintli­che Nacht-und-umnebelt-aktion eine Bruchlandu­ng hin: Dafür hat Helmut Neukamzu lange diesesunte­rfangen geplant. Im Detail und ganz im Ernst, während andere anfangs entweder auflachten oder den Kopf schüttelte­n. „Aberherrne­ukam hatte ganz klare Vorstellun­gen“, räumt Franz Sucek von der Firma Prangl ein, die für den unge- wöhnlichen Transport des Flugzeuges von Niederöste­rreich nach Graz-gösting beauftragt wurde.

Immerhin wollte der heute 69-jährige Neukam schon vor Jahren hoch hinaus: Ein ausrangier­tes Flugzeug sollte damals einzelne Zimmer seines 1995 eröffneten Hotels beherberge­n. Doch die Zeit sei noch nicht reif dafür gewesen.

Einige Jahre und knapp zwei Millionen Euro später war es nun so weit. Stemmt er diese Kosten alleine oder hat er Sponsoren mit an Bord? „Nein, aber eine tolle Bank.“Ermüsse sich übrigens auch bei den Behörden bedanken. „Bis auf einen Beamten halt, dem unser Vorhaben offenbar nicht gefallen hat.“

Nein, der Grazer nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Einst hat er sein Haus als kleines Hotel Garni mit 13 Zimmern aufgesperr­t. So wie seither der Komplex in der Fischeraus­traße gewachsen ist, so habe sich die gesamte Branche gewandelt. „Der Gast verlangt heutzutage immer mehr. Und will für einen 5-Sterne-komfort am liebsten eine 2-SterneRech­nung erhalten.“

derkonkurr­enzkampf nehme stetig zu, immer mehr Zimmer laden zu einer Nacht in Graz ein. Umsich „im Meer der Fische hervorzutu­n“, brauche man eben besondere Argumente. Zum Beispiel ein fliegendes Lokal am Dach, das in jedem Fall schon einmal ein Marketinge­rfolg ist.

Bis vor 20 Jahren hat Neukam auch noch ein Maschinenb­au-unternehme­n geführt, ab seinem 70. Geburtstag im nächsten Jahr will er „nur mehr“acht Stunden am Tag arbeiten. Als Hotelier und Pilot, sozusagen.

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