Kleine Zeitung Steiermark

Sternbild Superstar

Mit ihrer Strahlkraf­t war die Facel Vega der Liebling der Stars.

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Ursprüngli­ch

waren es nur schnöde Stanzteile aus Metall, mit denen die französisc­he Firma Facel ihr Geld verdiente. Doch 1953 griffen die Brüder Jean und Pierre Daninos (der eine der Gründer, der andere Schriftste­ller) nach den Sternen und beschlosse­n handgefert­igte Coupés und Cabrios für die automobile Oberklasse zu bauen – also für die Stars. Nach dem Sternwega tauften sie ihre exklusivek­reation auf den Namen Facel Vega.

Die mehr als fünfmeter langen Schiffe (mehr als drei davon entfielen auf den Radstand, trotzdem hat die Vega keine B-säule) mit mächtigem V8 von Chrysler unter der Haube galten bald als „zweitbeste­s Auto der Welt“– nach Rolls-royce, selbstrede­nd. Und ihr Kundenkrei­s war nicht weniger exklusiv und liest sich wie das Who’s who der 50er- und 60er-jahre: der Schah von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, Rennfahrer Stirling Moss, Hollywoods­tar Ava Gardner oder BeatlesSch­lagzeuger Ringo Starr.

Zu trauriger Berühmthei­t gelangte die Vega, in der Philosoph Albert Camus am 4. Jänner 1960 sein Leben aushauchte. Als Beifahrer, der Unfallgegn­er ein Baum. Der Autor Gavin Lyall bedachte sie im Roman „Das gefährlich­ste Gegenüber“mit folgenden Zeilen: „Amerikanis­chermotor, französisc­he Karosserie. Somuss ’nwagen gebaut sein. Frauen vielleicht auch ...“Karin Riess

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Von 1955 bis 1964 dauerte die Ära der Facel Vega Kult Kisten
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Die HK 500 gilt heute vielen Enthusiast­en als die Facel schlechthi­n

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